Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Alljährlich am 16. September begeht die Staatengemeinschaft aufgrund eines Beschlusses der Vollversammlung der Vereinten Nationen den Internationalen Tag der Ozonschicht. Mit diesem Gedenktag am Tag der Zeichnung des Protokolls vor 25 Jahren unterstreicht die Staatengemeinschaft die Bedeutung des Schutzes der Ozonschicht für das Überleben unseres Planeten.
Bundesumweltminister Peter Altmaier: „Das Montrealer Protokoll gehört wegen seiner großen Erfolge und seiner Unterstützung durch alle UN-Staaten zu den bedeutendsten internationalen Abkommen und hat eine Vorbildfunktion für andere Umweltabkommen. Die Verminderung des Eintrags ozonschichtschädigender Stoffe wie der FCKW um mehr als 98 % ist eine beeindruckende Leistung, gehörten diese Stoffe doch zu den Chemikalien, die in einer Vielzahl von verbrauchernahen Produkten angewendet wurden und deren Ersatz mit Gewohnheitsumstellungen verbunden war. Für die Zukunft gilt es, die mit dem Ausstieg aus den ozonschichtschädigenden Stoffen verbundenen Vorteile für den Klimaschutz nicht durch einen Einstieg in andere klimaschädliche Stoffe zu verspielen. Dazu bedarf es einer verstärkten Zusammenarbeit von Montrealer und Kyoto Protokoll, für die ich mich einsetze.“
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel: „Die Erfolge beim Ausstieg aus den ozonschichtschädigenden Stoffen beruhen neben der Entwicklung umweltfreundlicher Ersatztechnologien auf einer breiten finanziellen Unterstützung der Entwicklungsländer durch die Industrieländer. Mit Mitteln aus dem hierfür eingerichteten Multilateralen Fonds des Montrealer Protokolls wurden mehr als 6.800 Projekte mit mehr als 2,8 Milliarden US-Dollar gefördert. Nicht nur als drittgrößter Beitragszahler sondern auch als wichtiger Partner der Entwicklungsländer im Rahmen einer Vielzahl bilateraler Projekte hat Deutschland einen großen Anteil an der Erfolgsgeschichte des Montrealer Protokolls.“
Das Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht wurde 1987 beschlossen und in mehreren Beschlüssen deutlich verschärft. Gemeinsam mit dem ihm zugrundeliegenden Wiener Übereinkommen ist das Protokoll mit seinen 197 Vertragsstaaten das erste internationale Abkommen überhaupt, das in allen UN-Staaten gilt. Das Protokoll sieht den stufenweisen Ausstieg aus Substanzen vor, die die Ozonschicht schädigen und schränkt hierzu Produktion, Import und Verwendung solcher Stoffe ein.
Dabei gelten für die Entwicklungsländer zeitversetzte Ausstiegsverpflichtungen. Sie können zur Unterstützung bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen finanzielle Hilfe aus dem Multilateralen Fonds erhalten. Hierdurch konnte eine Reduktion von Herstellung und Verbrauch ozonschichtschädigender Stoffe von 98 Prozent bezogen auf das Ozonabbaupotential erreicht worden. Als Folge hiervon gehen Wissenschaftler von einer vollständigen Erholung der Ozonschicht im Zeitraum 2050 bis 2075 aus.
Deutschland hat beim Ausstieg aus den ozonschichtschädigenden Stoffen schon frühzeitig eine internationale Führungsrolle übernommen. Als beeindruckendes Beispiel ist die in Deutschland vor beinahe 20 Jahren erfolgte Entwicklung von Haushaltskältegeräten mit Kohlenwasserstoffen als Kälte- und Treibmittel zu nennen. Eine Technologie, die in der gesamten Welt eine immer größere Verbreitung findet.
Da die vom Montrealer Protokoll erfassten Stoffe neben ihrer ozonschichtschädigenden Wirkung auch ein hohes Treibhauspotential haben, konnte durch das Montrealer Protokoll zugleich eine deutliche Klimaentlastung erreicht werden. Beim jetzt anstehenden Ausstieg aus den teilhalogenierten FCKW (HFCKW) muss in den kommenden Jahren ein Augenmerk auf die zum Einsatz kommenden Alternativen gelegt werden, damit das vorhandene Klimaschutzpotential konsequent genutzt wird.