11. Tagung der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) in Tschechien beendet

20.11.1998
Auenlandschaft der Elbe aus der Vogelperspektive
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 149/98 S
Thema: Binnengewässer
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Weitere Fortschritte bei der Reduzierung der Schadstoffbelastung 222 Schutzgebiete entlang der Elbe ausgewiesenStrategie zum Hochwasserschutz verabschiedet

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) konnte während ihrer 11. Tagung, die gestern und heute in Karlsbad (Karlovy Vary) stattfand, weitere Fortschritte beim Schutz der Elbe feststellen.

Im Zeitraum von 1990 bis 1997 wurden im Einzugsgebiet der Elbe rund 160 größere Kläranlagen errichtet, davon 124 in Deutschland und 36 in der Tschechischen Republik. Dieser positive Trend hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. So wurde u.a. im vergangenen Monat die Kläranlage Halle-Nord (300.000 EW) in Betrieb genommen.

Auch im Bereich der industriellen Abwässer konnten Fortschritte bei der Umsetzung des 1995 beschlossenen internationalen "Aktionsprogramms Elbe" erzielt werden. Von den 27 prioritären Stoffen ist die Belastung bei 25 Stoffen erheblich reduziert worden. Seit 1990 ging die Belastung der Elbe durch Quecksilber um ca. 80 Prozent, bei Cadmium um ca. 20 Prozent, bei AOX (absorbierbaren organischen Halogenverbindungen) um ca. 50 Prozent sowie bei Phosphor und Stickstoff um je 30 Prozent zurück.

Die verbesserte Wassergüte der Elbe trägt wesentlich dazu bei, die Selbstreinigungskräfte des Gewässers zu stärken, ein naturnahes Ökosystem zu erreichen und die Belastung der Nordsee zu verringern.

Entlang der Elbe sind vom Riesengebirge bis zur Nordsee inzwischen 222 Schutzgebiete ausgewiesen. Mit diesem System von Schutzgebieten werden die Biotope langfristig gesichert und miteinander verbunden. Die Elbe und ihre Auen entwickeln sich damit zu einem Flußsystem, wie es in Europa einmalig ist. Besonders hervorzuheben ist das von der UNESCO bestätigte Biosphärenreservat "Flußlandschaft Elbe", das sich mit einer Ausdehnung von 375.000 Hektar auf einer Länge von 400 Kilometern entlang der Elbe von Sachsen-Anhalt bis nach Lauenburg erstreckt.

Die Fischfauna in der Elbe wird von dem im Juli dieses Jahres fertiggestellten Neubau einer Fischtreppe am Wehr Geesthacht nachhaltig profitieren. Zahlreiche wandernde Fischarten, darunter auch Lachse, können nunmehr wieder heimisch werden.

Nach den zurückliegenden Hochwasserereignissen am Rhein und an der Oder hat sich auch die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) intensiv mit Fragen des Hochwasserschutzes beschäftigt. In Karlsbad wurde eine "Strategie zum Hochwasserschutz im Einzugsgebiet der Elbe" beschlossen. Auf dieser Grundlage und nach einer Bestandsaufnahme des vorhandenen Schutzniveaus sollen schnell realisierbare Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in das internationale "Aktionsprogramm Elbe" aufgenommen werden.

Das 1995 verabschiedete internationale "Aktionsprogramm Elbe" sieht in einem ersten Schritt bis zum Jahr 2000 vor, daß

  • das Uferfiltrat der Elbe mit einfachen Aufbereitungsverfahren zur Trinkwasserversorgung verwendet werden kann,
  • die Qualität des Elbewassers die Berufsfischerei ermöglicht und
  • das Elbewasser für die landwirtschaftliche Bewässerung genutzt werden kann.

In einem zweiten Schritt bis zum Jahr 2010 soll erreicht werden, daß

  • die feinen Sedimente wieder landwirtschaftlich verwertet werden können und
  • die aquatischen Lebensgemeinschaften möglichst einer naturnahen Artenvielfalt entsprechen.

Ein in Karlsbad vorgelegter erster Zwischenbericht über die Umsetzung des Aktionsprogramms belegt die seit 1990 erreichten Fortschritte. Dennoch bedarf es auch weiterhin erheblicher nationaler und internationaler Anstrengungen, um die anspruchsvollen Ziele des Aktionsprogramms zu erfüllen.

20.11.1998 | Pressemitteilung 149/98 S | Binnengewässer
https://www.bmuv.de/PM514
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