Der Europäischen Kommission ist verpflichtet regelmäßig alle vier Jahre über die Umsetzung der Nitratrichtlinie insbesondere über die Ergebnisse der Gewässerüberwachung, über die Maßnahmen des Aktionsprogrammes und über die voraussichtliche Entwicklung der Gewässerbeschaffenheit zu berichten. Der Bericht folgt den dazu von der KOM aufgestellten Leitlinien.
Die Beschreibung des Grundwasserzustands basiert auf den Daten des EU-Nitratmessnetzes (692 Messstellen). Dieses Messnetz ist für die Nitratbelastung des überwiegend landwirtschaftlich beeinflussten Grundwassers repräsentativ. Für den Berichtszeitraum ist eine leichte Abnahme vor allem bei den hochbelasteten Grundwassermessstellen zu beobachten. An der Mehrzahl der Messstellen für die Fließgewässer zeigt sich in den Jahren 2016 bis 2018 im Vergleich zum ersten Erhebungszeitraum 1991 bis 1994 bei den Nitratkonzentrationen ebenfalls ein leicht abnehmender Trend. Nach der EU-Nitratrichtlinie ist auch die Eutrophierungsbelastung der Oberflächengewässer im Bericht zu betrachten. Die Eutrophierung der Fließgewässer und Seen ist überwiegend durch zu hohe Phosphoreinträge begründet. Insgesamt erfolgten die Zunahmen der Phosphorkonzentrationen an allen Seen und Fließgewässermessstellen auf einem sehr niedrigen Belastungsniveau, so dass nicht von einer signifikanten Verschlechterung auszugehen ist. Die Küsten- und Meeresgewässer unterliegen trotz reduzierter Nährstoffeinträge allerdings nach wie vor einer hohen Eutrophierungsbelastung: Die Nitratkonzentrationen sind küstennah am höchsten und nehmen zur offenen See hin ab, da die Einträge vom Land aus über die Fließgewässer erfolgen und zur See hin verdünnt werden.
Neben der Beprobung und Auswertung der Gewässermessstellen wurden zur Identifizierung und Quantifizierung des Einflusses der landwirtschaftlichen Stickstoffdüngung auf die Umwelt auch aktuelle Stickstoffbilanzen als Flächenbilanz berechnet und mit den vorherigen Aktionszeiträumen verglichen. Die Bilanzen unterliegen, aufgrund von jährlichen und witterungsbedingten Ertragsschwankungen, hohen Schwankungen. Insgesamt zeigt sich trotz der vorliegenden Schwankungen seit dem Jahr 2009 ein leichter Anstieg des Bilanzsaldos.