Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel im Fokus der Beratungen in Innsbruck

03.03.2016
Gruppenfoto der Teilnehmer der Alpenkonvention
"Die Alpen in Paris" hieß ein Tagesordnungspunkt, dem sich die neun Vertragsparteien sowie die Beobachter der Alpenkonvention in Innsbruck widmeten. Und er war typisch für die 60. Sitzung des Ständigen Ausschusses am 25. und 26. Februar 2016.

60. Sitzung des Ständigen Ausschusses der Alpenkonvention

"Die Alpen in Paris" hieß ein Tagesordnungspunkt, dem sich die neun Vertragsparteien sowie die Beobachter der Alpenkonvention in Innsbruck widmeten. Und er war typisch für die 60. Sitzung des Ständigen Ausschusses, die am 25. und 26. Februar 2016 stattfand. Denn "Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel" hatten sich die Vertreter der Alpenkonvention als Schwerpunkt für ihre erste Sitzung in diesem Jahr vorgenommen. Unter den "Alpen in Paris" war nicht nur der Bericht über die Auftritte des Ständigen Sekretariats und der deutschen Präsidentschaft der Alpenkonvention bei den Klimaverhandlungen zu hören. Es wurde auch das Paris-Abkommen als großer Erfolg gewürdigt und vor allem festgehalten, dass die Alpenstaaten künftig ihre Aktivitäten und Initiativen zur Umsetzung des 2009 beschlossenen Klimaaktionsplans verstärken müssen. Erste Ideen sollen bis Ende April vorgelegt und in der kommenden Sitzung des Ständigen Ausschusses im Juni 2016 in Sonthofen diskutiert werden.

Wie dringend notwendig es ist, sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen und wie er gerade auch in den hochalpinen Regionen sichtbar voranschreitet, wurde bei der Vorstellung des Projekts PermaNet deutlich. Forscher aus allen Alpenstaaten beobachten einen Rückgang des Permafrostes im gesamten Alpenraum. Die Folge sind häufigere Felsstürze, die erhebliche Gefahren für Leib und Leben bedeuten können. Mehr als einmal mussten bereits Wanderwege verlegt, Autostraßen gesperrt, Skiliftverankerungen erneuert werden.

Dass die Bevölkerung in den Alpen aber auch selbst aktiv Klimaschutz betreibt und damit einen Beitrag leistet, um die Auswirkungen der Klimaerwärmung zu verringern, kam gleich in mehreren Punkten zum Ausdruck: So berichtete die internationale Alpenschutzkommission CIPRA von ihrer Tagung zum kommunalen Klimaschutz, die im Herbst vergangenen Jahres Vertreter von Städten und Gemeinden zusammenbrachte, die in Benediktbeuern über ihre Initiativen von nachhaltiger Mobilität, klimafreundlicher Beschaffung und Entsorgung bis hin zu Beratungs- und Bildungsmaßnahmen berichteten. Wie Kommunen bei der Erarbeitung und Umsetzung von Aktionsplänen zum nachhaltigen Energiemanagement in kommunalen Liegenschaften unterstützt werden können, zeigte das Projekt SEAP Alps. 46 Aktionspläne und 13 Investitionspläne für öffentliche Gebäude wurden beispielhaft erstellt. SEAP Alps wurde wie PermaNet aus dem EU-Alpenraumprogramm gefördert. Folgevorhaben laufen bereits beziehungsweise sind in Vorbereitung.

Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel gehören auch zu den Schwerpunkten des deutschen Präsidentschaftsprogramms. Der Vorsitz berichtete über die Umsetzung seiner Vorhaben, etwa über den bevorstehenden Workshop für mehr Energieeffizienz in Hotellerie und Gastronomie im Alpenraum. Darüber hinaus wird derzeit eine Zusammenstellung von Projekten erarbeitet, bei denen es beispielhaft gelungen ist, den Ausbau der erneuerbaren Energien und Naturschutz zu verbinden. Bis zur Übergabe des Staffelstabes an die nachfolgende österreichische Präsidentschaft soll auch das neue, bis 2022 gültige Mehrjahresarbeitsprogramm der Alpenkonvention fertig sein. Soviel hat Innsbruck klargemacht: Klimaschutz wird darin ganz oben auf der Agenda stehen.

03.03.2016 | Meldung Naturschutz
https://www.bmuv.de/ME7443

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