Eine der aktuell wohl bedrohlichsten Herausforderungen für die Meeresökosysteme auf der ganzen Welt ist die ständig zunehmende Vermüllung der Meere.
Die Meeresökosysteme sind durch Meeresmüll unmittelbar betroffen. Seevögel und Meereslebwesen verheddern oder strangulieren sich in größeren Müllpartikeln oder verwechseln den Müll mit Nahrung und verhungern. Mikropartikel können von Meereslebewesen aufgenommen und somit potentiell in der Nahrungskette angereichert werden. Am Ende der Nahrungskette steht der Mensch. Es besteht Handlungsbedarf. Circa 75 Prozent des Mülls im Meer besteht aus Kunststoffen, deren Abbau Jahrhunderte benötigt. Verpackungsmaterialien und Abfälle aus Fischerei und Schifffahrt bilden den überwiegenden Anteil.
Deutschland hat daher die Bekämpfung der Meeresvermüllung unter der Überschrift "Meeresschutz" zu einem seiner zentralen G7-Präsidentschaftsthemen gemacht.
Am 24. und 25. Februar 2015 hat in Berlin auf Einladung des BMUB ein informeller Expertenworkshop der G7-Staaten zu diesem Thema stattgefunden. Staatssekretär Adler wies in seiner Eröffnungsrede auf die Verantwortung der G7-Staaten in diesem Bereich hin und betonte gleichzeitig die Chance, die es nun zu nutzen gelte.
Adler: "Die zunehmende Vermüllung der Meere bedroht die Meeresökosysteme weltweit und alarmiert damit die Bevölkerung. Die G7-Staaten haben die besondere Chance, eine globale Bewegung zum Kampf gegen die Meeresvermüllung anzustoßen. Auch wenn noch flächendeckende und umfassende Daten zum detaillierten Nachweis von Quellen, Eintragspfaden und -strömen noch fehlen: das Vorsorgeprinzip gebietet uns, zu handeln."
Vertreter aus allen G7-Staaten sowie von UNEP und der EU-Kommission beraten auf dem unter Leitung des BMUB durchgeführten zweitägigen Workshop mögliche Eckpunkte eines G7-Aktionsplanes zur Bekämpfung der Meeresvermüllung sowie konkrete Maßnahmen, die mittel- und langfristig weltweit zur Anwendung kommen sollen.
Staatssekretär Adler: "Die G7-Staaten machen heute den ersten Aufschlag. Dabei darf es aber auf gar keinen Fall bleiben. Unser Bestreben muss vielmehr sein, unsere Ideen und Impulse global sichtbar zu machen. Dafür wird sich die deutsche G7-Präsidentschaft weiterhin mit ganzer Kraft einsetzen."