#EarthOvershootDay: Wie die nachhaltige Produktentwicklung dabei helfen kann, Ressourcen zu schonen

28.07.2022
Der Verbrauch von Rohstoffen muss so reduziert werden, dass natürliche Ressourcenvorkommen nachhaltig geschont werden können.

Heute ist Earth Overshoot Day. Das heißt, mit dem heutigen Tag sind rechnerisch alle natürlichen Ressourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann, aufgebraucht. Das Problem hierbei: Derzeit verbraucht die Menschheit nach Angaben des National Footprint & Biocapacity Accounts (NFA) die Ressourcen von rund 1 ¾ Erden – und damit deutlich mehr als die Ökosysteme des Planeten regenerieren können. Seit den 1970er Jahren nimmt der weltweite Ressourcenverbrauch kontinuierlich und immer rasanter zu – vor allem in Ländern des globalen Nordens.

Die Folgen sind weltweit spürbar. Es liegt daher auch auf der Hand, dass das Anliegen der entwickelten Strategien, Ansätze und Maßnahmen, um den ökologischen Overshoot hinauszuzögern, überall dasselbe ist: den Verbrauch von Rohstoffen reduzieren und so natürliche Ressourcenvorkommen nachhaltig schonen.

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Erdüberlastungstag: 1,75 Erden bräuchte die Menschheit derzeit, um ihren Bedarf an natürlichen Ressourcen zu decken. Auf dem Bild sind 1,75 Erden vor Weltraumhintergrund zu sehen (gezeichnet).

Ressourcen nutzen, anstatt sie zu verbrauchen

Auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen, ressourcenschonenden und zirkulären Wirtschaft kommt aus diesem Grund vor allem Industrieländern wie Deutschland eine besondere Verantwortung zu. Zum einen aufgrund ihres eigenen, teils enormen Ressourcenbedarfs, zum anderen wegen ihres ökonomischen und technologischen Potenzials. So gilt es insbesondere von Seiten der Industrie, Strategien zu entwickeln, damit weniger Rohstoffe eingesetzt, Prozesse ressourcenschonender gestaltet und nachhaltige, zirkuläre Verfahren wie das Remanufacturing etabliert und weiterentwickelt werden. Denn durch die Aufarbeitung von Altteilen wird es möglich, Produkte und Komponente über ihre ursprünglich geplante Lebensdauer hinaus im Wirtschaftskreislauf zu halten. Auf diese Weise kann auch das verarbeitende Gewerbe dazu beitragen, die Belastungen der Umwelt zu verringern und zugleich wettbewerbsfähig bleiben.

Die Zeichen stehen auf Digitalisierung

Ein weiterer Ansatz, der industrieseitig dazu beitragen kann, nachhaltig Ressourcen zu schonen, lässt sich in der Digitalisierung und Industrie 4.0 verorten. Gerade im Bereich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Services eröffnen sich enorme Ressourceneinsparpotenziale, die es jedoch von Seiten der Unternehmen in der Regel erst noch zu identifizieren gilt. So können digitale Technologien beispielsweise die Entwicklung von Produkten und Services in vielerlei Hinsicht vereinfachen – zum Beispiel durch Simulation statt durch Prototypen.

Um insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Einstieg in dieses komplexe Thema zu ermöglichen, hat das VDI Zentrum Ressourceneffizienz die neue Kurzanalyse "Digitale Technologien für die Entwicklung ressourceneffizienter Produkte und Services" veröffentlicht. Anhand von zahlreichen anschaulichen Praxisbeispielen zeigt die Kurzanalyse Wege auf, wie KMU die Möglichkeiten der Digitalisierung bereits heute für eine ressourceneffiziente Entwicklung von Produkten und Services nutzen können.

Als Kompetenzzentrum im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz informiert und sensibilisiert das VDI Zentrum Ressourceneffizienz für das Thema der betrieblichen Ressourceneffizienz. In Form von vielfältigen Materialien wie Publikationen und Leitfäden, anschaulichen Filmen und eigens konzipierten Webtools bietet es insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes Impulse, um Ressourceneffizienz erfolgreich in den eigenen Betrieb zu integrieren und sowohl wirtschaftlich effizient als auch ressourcenschonend zu agieren.

28.07.2022 | Meldung Ressourcen
https://www.bmuv.de/ME10207

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