Plastikmüll – ein Problem, das uns alle angeht

Jedes Jahr werden 300 Millionen Tonnen Plastik hergestellt. Die Welt ist voller Plastik.

Jedes Jahr werden 300 Millionen Tonnen Plastik hergestellt – vom Legostein bis zum Joghurtbecher, vom Gartenstuhl bis zum Fischernetz, Fahrradreifen, Schutzbrillen, Autoteile, Handys, die Flügel von Windenergieanlagen oder die Spritzen beim Arzt – die Welt ist voller Plastik. Würde man all das Plastik auf Tieflader packen, ergäbe das eine Kette, die dreimal um die Erde reichen würde.

Wenn wir von Plastik sprechen, meinen wir eigentlich Kunststoff. Kunststoffe heißen sie, weil sie in der Natur nicht vorkommen und künstlich hergestellt werden. Es gibt sehr viele Arten von Kunststoffen. Diese können zum Beispiel gummiartig, weich, hart, säurefest oder isolierend sein. Manche sind durchsichtig, andere bunt. Kunststoffe halten zudem ziemlich lang. Das ist praktisch – aber auch ein Problem. Denn einmal in die Umwelt gelangt verschwinden Kunststoffe nicht so schnell wieder. Sie zerfallen nicht wie Holz oder andere Stoffe aus der Natur – sondern werden in immer kleinere Teilchen zerrieben. Es kann zum Beispiel Jahrzehnte dauern, bis sich eine achtlos weggeworfene Getränkeflasche aus Plastik in der Umwelt vollständig aufgelöst hat.

Wenn Kunststoff in die Umwelt gelangt, kann er dort große ökologische Schäden anrichten. So werden kleine Kunststoffstücke von Vögeln oft mit Nahrung verwechselt und gefressen, woran sie dann verenden. Robben oder Delphine können sich in herrenlosen Fischernetzen verheddern, was ebenfalls eine tödliche Gefahr für diese Tiere ist.

Wie gelangt das Plastik ins Meer?

Um den Eintrag von Plastik in die Umwelt zu verhindern, ist es ganz wichtig, dass Kunststoffabfälle – wie alle anderen Abfälle übrigens auch – immer in die richtige Abfalltonne geworfen werden. Da heißt es für uns alle: mitmachen! Das funktioniert in Deutschland schon ziemlich gut. Und trotzdem gelangt weltweit viel zu viel Plastik in die Umwelt.

Der größte Teil des Plastikmülls gelangt von Land aus über die Flüsse in die Ozeane. Dies entweder aufgrund von achtlos weggeworfenem Müll (genannt littering – kommt auch bei uns vor) oder durch ungesicherte oder wilde Deponien, häufig auch in unmittelbarer Küstennnähe (hauptsächlich in Ländern, wo die Abfallwirtschaft nicht so gut funktioniert). Aber auch auf dem Meer werden Abfälle eingetragen, zum Beispiel wenn ein Fischernetz reißt oder absichtlich zurückgelassen wird und dann viele Jahre "weiterfischt" – das nennt man Ghost fishing, das heißt soviel wie Geisternetze. Dies kann eine große Gefahr für Meereslebewesen wie Robben und Wale sein aber auch für Seevögel, die sich allesamt darin verstricken und ertrinken können. Viele Lebewesen verwechseln Plastikmüllteile mit Nahrung und verhungern mit vollem Magen.

Seit einigen Jahren wird dazu geforscht, wie viel Müll es in den Meeren der Welt gibt. Doch bis heute weiß das niemand ganz genau, weil es nur schwer feststellbar ist. Bekannt ist: Plastik befindet sich mittlerweile überall – sogar an Orten, an denen sich noch niemals Menschen aufgehalten haben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben tatsächlich am tiefsten Punkt der Erde – dem Marianengraben – in 11.000 Metern Tiefe eine Plastiktüte gefunden. Und jedes Jahr kommen viele Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren weltweit hinzu. Umgerechnet etwa so viel, als würde jede Minute eine komplette Lasterladung ins Meer gekippt.

Bildbeschreibung

MÜLL IN NORD- UND OSTSEE

  • Der Großteil des Mülls kommt aus Quellen aus dem Meer, ein kleinerer Teil von Land
  • 96 Prozent der tot aufgefundenen Eissturmvögel haben Kunststoffteile im Magen (Nordsee)
  • Circa 11 Kilogramm Müll pro km2 auf dem Meeresboden (südliche Nordsee)
  • Anteil von Plastik im Strandmüll: Nordsee: 89 Prozent, Ostsee: 70 Prozent
  • 69 Prozent von 390 untersuchten Fischen enthielten Mikroplastik

WAS KANNST DU TUN?

  • Am besten statt Einwegprodukten wie Strohhalme und Plastiktüten Produkte nutzen, die mehrmals verwendet werden können
  • Plastikmüll richtig entsorgen

MÜLL IN DEN MEEREN WELTWEIT

  • Viele marine Lebewesen, vor allem Seevögel und Robben, können sich im Müll verheddern oder strangulieren
  • Durchschnittlich acht Millionen Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr gelangen ins Meer
  • Ein Großteil des Plastikmülls befindet sich am Meeresboden – nur ein Prozent an der Wasseroberfläche
  • Durchschnittlich 3/4 des Mülls in den Ozeanen besteht aus Kunststoffen

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