Die Welt der Moore

Hast du schon mal ein Moor gesehen oder warst du vielleicht schon mal in einem, ohne es zu wissen?

Moore kannst du in Wäldern, auf Wiesen, in den Bergen und an den Küsten finden.

Ein Moor ist ein Gebiet, in dem die Erde ständig nass ist. Wenn du über ein Moor gehst, fühlt es sich oft an, als würdest du über einen Schwamm laufen. Dafür verantwortlich ist der Boden, der auch "Torf" genannt wird und der sehr viel Wasser aufsaugen und speichern kann. Der Boden in einem Moor ist also natürlicherweise ständig bis zur Oberfläche mit Wasser gefüllt ("gesättigt"). Die großen Mengen an Wasser dafür können aus verschiedenen Quellen kommen: Niederschläge wie Regen und Schnee, Zufluss von Quell- und/oder Grundwasser unter dem Boden sowie Oberflächenwasser, also Bäche und Seen.

Fakten in Zahlen: Moore können bis zu 95 Prozent aus Wasser bestehen.

Aber wie entsteht eigentlich ein Moor?

Pflanzenreste, wie zum Beispiel Blätter und Stängel aber auch Wurzeln und Äste sammeln sich auf dem nassen Moorboden an und können durch den fehlenden Sauerstoff im wassergesättigten Boden nicht vollständig verfaulen. Diese Ansammlung von vermoderten Pflanzenresten nennt man Torf. Torf bildet die Grundlage für die Entstehung von Mooren.

Die drei Moortypen

Je nachdem, woher der größte Teil des Wassers im Moor stammt, wird zwischen Hoch-, Zwischen- oder Niedermoor unterschieden.

Hochmoore werden durch Niederschläge mit Wasser versorgt und sind auf ausreichend Regen angewiesen. Hochmoore bestehen hauptsächlich aus abgestorbenen Moosen. Torfmoose sind Pflanzen, die an die nährstoffarmen Bedingungen des Moores angepasst sind und das Regenwasser ähnlich wie ein Schwamm speichern können. Deswegen werden diese Moore auch als Regenwassermoore bezeichnet. In Hochmooren leben seltene und hochspezialisierte Pflanzen- und Tierarten, die mit den extremen Bedingungen zurechtkommen.

Die Niedermoore entstehen durch Grund- und/oder Oberflächenwasser und sind im Gegensatz zu den Hochmooren nährstoffreicher. Sie sind somit ein geeigneter Lebensraum für viele verschiedene Pflanzenarten wie Schilfgräsern, Binsen und Sauergräsern. Auch Tiere fühlen sich hier wohl.

Das Zwischenmoor speist sich aus Regen- und Grundwasser. In ihm mischen sich die typischen Arten der beiden anderen Moortypen.

In der Wissenschaft gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, Moore zu klassifizieren – zum Beispiel je nach ihrem Nähstoffverhältnis oder ihrer Entstehung, wie zum Beispiel als Verlandungsmoore, die aus Seen entstehen.

Moore als Lebensraum

Moore sind weltweit verbreitet. Die Vielfalt der Pflanzen und Tierarten im Moor ist davon abhängig, in welcher Klimazone sich das Moor befindet, wie die Wasserzufuhr des Moores aussieht und welche Nährstoffe den Pflanzen im Moor zur Verfügung stehen.

In den Mooren gibt es viele sehr gut an die besonderen Bedingungen angepasste Tiere und Pflanzen ("Spezialisten"). Sie sind außerhalb der Moorflächen selten oder können nur in Mooren leben. Typische Tiere in deutschen Mooren sind zum Beispiel: Birkhuhn, Kreuzotter (Schlange), Moorfrosch, Moorlibellen, Bergeidechse, Hochmoor-Gelbling (Schmetterling).

Typische Pflanzen in deutschen Mooren sind zum Beispiel: Torfmoose, Moorbirke, Wollgras, Fieberklee, Orchideen, Glockenheide und die Gemeine Moosbeere. Mit etwas Glück lassen sich auch fleischfressende Pflanzen, wie Sonnentau und Fettkraut, entdecken.

Moore und ihr Beitrag zu einer intakten Umwelt

  • Moore sind natürliche Langzeitspeicher für Kohlenstoff. Torfmoos nimmt Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft auf und speichert es in seiner Biomasse. Wenn das Moos abstirbt, wird der in ihm gespeicherte Kohlenstoff nicht vollständig abgebaut, sondern entwickelt sich ganz langsam zu Torf. Das liegt vor allem an dem vielen Wasser im Moor. Dadurch ist im Moorboden keine Luft für Bodenlebewesen vorhanden, um Pflanzenreste abzubauen. So bleibt der Kohlenstoff sehr lange als Torf gespeichert. Das ist gut und wichtig, denn der Kohlenstoff kann, wenn er mit der Luft in Berührung kommt wieder zu CO2 werden – das ist ein Treibhausgas und für den Klimawandel verantwortlich.
  • Aus dem gleichen Grund ist das Moor auch ein Archiv der Landschaft. Das heißt, dass Pflanzenbestandteile, Schneckenhäuser und Sedimente über tausende Jahre im Moorboden konserviert werden. Wenn wir heute Torf aus den Tiefen des Moores holen, zeigen uns diese Reste, welche Pflanzen und Tiere in der Vergangenheit dort gelebt haben.
  • Moore bieten wertvolle Lebensräume für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Inzwischen sind viele von ihnen vom Aussterben bedroht oder gefährdet, zum Beispiel der Langblättrige Sonnentau, eine Pflanze die Insekten fängt um sich mit Nährstoffen zu versorgen, oder der Hochmoor-Gelbling, ein Schmetterling der als Raupe auf wenige spezialisierte Moor-Pflanzen angewiesen ist, um sich zu entwickeln.
  • Moore unterstützen den Wasserhaushalt im Boden, indem sie Regenwasser in niederschlagsreichen Jahren aufnehmen und in Dürrezeiten das Wasser wieder langsam an ihre Umgebung abgeben. Dadurch regulieren die Moore auch das Klima – denn wenn Wasser abgegeben wird, kühlt das die Umgebungsluft.

In Deutschland sind über 95 Prozent der Moore entwässert. Deshalb müssen Moore geschützt und wiederhergestellt werden, wofür sich auch das Bundesumweltministerium einsetzt. Jede und jeder einzelne kann auch ganz einfach ein bisschen was zum Schutz der Moore beitragen. Nämlich, wenn auf Produkte, in denen Torf enthalten ist, verzichtet wird. Blumenerde enthält zum Beispiel oft Torf – hier gibt es aber viele gute Alternativen, wie zum Beispiel Erden mit Rindensubstraten oder Fasern aus Holz.

Ein Beispiel für ein noch erhaltenes gesundes Moor in Deutschland ist das Murnauer Moos in Bayern.

In anderen Ländern werden immer noch hin und wieder große Moore entdeckt. So haben Forscherinnen und Forscher 2012 das bisher weltweit größte tropische Moor im Kongobecken in Afrika entdeckt. Es heißt "Cuvette Centrale" und ist mit circa 145.500 Quadratkilometern fast halb so groß wie Deutschland und die Heimat von Flachland-Gorillas und Waldelefanten.

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