Boden
Böden speichern Wasser, Energie, Nährstoffe und andere Schätze.
Wir laufen tagtäglich über den Boden und wissen doch kaum etwas über ihn. Der Boden, was ist das eigentlich? Als Boden wird die oberste, etwa einen Meter starke Deckschicht der Erdoberfläche bezeichnet. Der Boden bedeckt aber nicht einfach nur die Erde, sondern erfüllt sehr viele wichtige Funktionen.
Rund 90 Prozent unserer Nahrungsmittel hängen von gesundem Boden ab. Beeindruckend, oder? Denn das bedeutet, dass nur jedes zehnte Lebensmittel in eurer Küche nicht auf den Boden angewiesen ist. In Deutschland wird etwa die Hälfte der Bodenflächen landwirtschaftlich genutzt – für den Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln sowie sogenannter Energiepflanzen. Ein weiteres knappes Drittel der Landfläche Deutschlands ist bewaldet. Die übrigen rund 14 Prozent sind sogenannte Siedlungs- und Verkehrsflächen, also Städte, Dörfer und Straßen.
Für Menschen, Tiere und Pflanzen sind Böden lebenswichtig. Gute Böden sind die Voraussetzung für sauberes Wasser, sie liefern Nahrungsmittel und Rohstoffe, speichern und filtern Wasser und können Schadstoffe abbauen. Böden bieten Flächen zum Wohnen, für Verkehrsinfrastruktur, also zum Beispiel Straßen, und sie bieten Platz für Freizeitaktivitäten. Sicher hörst du hin und wieder mal im Radio von einer neuen Dinosaurierart, die man anhand eines Skeletts entdeckt hat. Auch hier spielt der Boden eine Rolle, denn in ihm ruhen über Jahrtausende oder Jahrmillionen historische Zeugnisse und Schätze aus Natur und Kultur, von Steinwerkzeugen bis eben zu Saurierknochen.
In den Böden verbergen sich auch Bodenschätze und Energielieferanten: 2014 wurden in Deutschland 178,2 Millionen Tonnen Braunkohle und 7,6 Millionen Tonnen Steinkohle gefördert. Der größte Teil dieser gewonnen Kohle dient der Energieerzeugung. Auch bestimmte Pflanzen wie Mais oder Raps können zur Energieerzeugung genutzt werden – du musst dir jede einzelne Pflanze als kleine Batterie vorstellen, in der Sonnenenergie gespeichert wird. Diese kann man in Biogasanlagen wieder aus den Pflanzen zurück gewinnen. Praktisch, oder?
Es gibt viele verschiedene Arten von Böden. Wo welche Form von Boden vorkommt, hängt von vielen Bedingungen ab. Dem darunter liegenden Gestein, dem Klima, der Pflanzen- und Tierwelt, den Gegebenheiten des Geländes oder auch dem Wasserangebot. – Schon wenn sich nur eine Größe verändert und kann sich eine ganz andere Bodenart ergeben. Und längst hat auch der Mensch mit der Art und Weise, wie er den Boden nutzt, erheblichen Einfluss auf dessen Eigenschaften.
Typische Böden in Deutschland sind Watt und Marsch an Nord- und Ostsee; die Auen an Oder, Elbe oder Donau; kiesel-, kalk- und tonhaltige Böden in Hügel- und Mittelgebirgslandschaften und die Sandböden in der Altmark. Auen bestehen vorwiegend aus vielen feinkörnigen Ablagerungsschichten. Das Watt – im Übergangsgebiet vom Festland zum Meer – vor allem aus Sand und Schlick. Pack dir für den nächsten Urlaub mal eine kleine Schippe ein und schau dir an, wie unterschiedlich eine Schippenladung Boden im Gebirge, am Meer oder eben bei dir daheim aussehen kann.
Bedrohungen für Böden
Mit dem Wissen von der großen Bedeutung des Bodens kannst du sicher auch gut nachvollziehen, wie wichtig sein Schutz ist. Und den hat er nötig, denn leider sind unsere Böden bedroht. Durch ungeeignete Nutzung, Verschmutzungen oder auch Bebauung. Besonders problematisch dabei ist: Böden sind eine kaum erneuerbare Ressource. Einmal geschädigt, erholt sich ein Boden nur noch selten oder es muss sehr viel Arbeit und Zeit in seine Genesung gesteckt werden.
Was genau kann ihm schaden?
- Giftige Stoffe, Abfall oder Öl verunreinigen ihn
- Seine Schichten werden durch Wasser und Wind abgetragen, vor allem dort, wo er landwirtschaftlich genutzt und Wälder abgeholzt wurden
- Wälder in den Alpen und im Mittelgebirge verlieren ihre wertvolle Humusauflage, d. h. die besonders nährstoffreiche, oberste Deckschicht
- Schwere Fahrzeuge und Maschinen verdichten die Böden, das mindert deren Qualität
Solche Schäden sind selten schnell, in vielen Fällen leider gar nicht mehr zu beheben, denn fruchtbare, gesunde Böden sind das Ergebnis langer physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse. Bis sich ein Zentimeter Boden neu bildet, vergehen tatsächlich 200 bis 300 Jahre!
Immer mehr Bodenfläche wird für unsere Städte und Straßen verbaut. In jeder Sekunde werden in Deutschland fast elf Quadratmeter Fläche neu bebaut. Knapp die Hälfte davon wird versiegelt. das heißt die Bodenoberfläche wird mit Beton, Asphalt oder anderem Material überzogen und damit völlig verändert. Dadurch verliert der Boden seine natürlichen Funktionen wie die Wasserdurchlässigkeit oder -speicherfähigkeit, er verliert seine Fruchtbarkeit und geht als Lebensraum für Organismen verloren.
Du wirst es längst erkannt haben, der Boden braucht dringend unseren Schutz. Aber, wie lässt sich denn der Boden eigentlich schützen?