Steckbriefe ausgewählter Insekten
Insekten sind für uns Menschen und unsere Ökosysteme unverzichtbar. Doch sowohl die Masse als auch die Vielfalt der Insekten sind dramatisch zurückgegangen. Um das Insektensterben aufzuhalten, hat die Bundesregierung auf Vorschlag des Bundesumweltministeriums ein Gesetz zum Schutz von Insekten auf den Weg gebracht.
Knautien-Sandbiene
Die Knautien-Sandbiene ist eine von hierzulande rund 560 Wildbienen-Arten. Durch ihre Größe und den bei manchen Exemplaren teilweise rötlichen Hinterleib ist sie recht auffällig.
Sie ist gefährdet: Gründe sind die immer frühere und häufigere Wiesenmahd sowie Überdüngung. So wird die Wiesen-Witwenblume (auch Wiesen-Knautie), deren Blütenpollen die Nahrung für die Nachkommen dieser Wildbiene ist, immer seltener.
Auf andere Pflanzen kann sie nicht ausweichen. Ausnahmen sind andere Witwenblumen und – gegen Ende ihrer Flugzeit – Skabiosen. Für eine erfolgreiche Reproduktion braucht diese stattliche Biene reiche Bestände ihrer Futterpflanzen.
Zweipunkt-Marienkäfer
Der Zweipunkt-Marienkäfer wird bis zu 5,5 Millimeter groß. Er ist in ganz Deutschland verbreitet. Seine Larve kann täglich bis zu 150, die erwachsenen Tiere bis zu 50 Blattläuse vertilgen – das macht ihn zu einem wichtigen Nützling.
Er ist als roter Käfer mit zwei schwarzen Punkten und als schwarze Variante mit roten Punkten oder Flecken anzutreffen. Der schwarze Zweipunkt ist vor allem im Herbst aktiv. Durch die dunkle Färbung heizt er in der Sonne rasch auf und vermehrt sich so rascher. Leider ist der Zweipunkt-Marienkäfer nicht mehr so häufig wie früher. Manche Fachleute gehen davon aus, dass sein Bestand seit Jahren dramatisch zurückgeht.
Vogel-Azurjungfer
Die Vogel-Azurjungfer ist mit einer Körperlänge von bis zu drei Zentimetern eine relativ kleine Libellenart. Das Männchen ist kräftig blau gefärbt mit einer schwarzen Zeichnung auf dem Körper.
Die Vogel-Azurjungfer bevorzugt als Lebensraum kleine, sonnige Fließgewässer wie zum Beispiel Wiesengräben. Sie ist in Deutschland äußerst selten und gilt als vom Aussterben bedroht. Besonders die Verschlechterung der Wasserqualität von kleinen schwach fließenden Gewässern durch Überdüngung machen ihr zu schaffen. Die Vogel-Azurjungfer wandert kaum und findet dadurch selten ein neues Zuhause.
Rote Waldameise
Die Rote Waldameise besiedelt sonnige Stellen am Waldrand oder auf Lichtungen. Die Hügel, die meist aus Fichtennadeln bestehen, können bis zu drei Meter hoch werden. Neben der Königin leben dort bis zu einer halben Million Arbeiterinnen im Ameisenstaat. Fühlen sie sich angegriffen, benutzen sie ihre Mundwerkzeuge und versprühen Ameisensäure.
Sie fressen unter anderem andere wirbellose Tiere und die „Honigtau“ genannten Ausscheidungen von Pflanzen- und Rindenläusen. Gemeinsam schaffen es die Ameisenarbeiterinnen, selbst größere Beute zu ihrem Nest zu schleppen. Die Waldameisen und ihre Nester sind in Deutschland besonders geschützt.
Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling bewohnt Standorte, wo sowohl der Große Wiesenknopf und die Rote Knotenameise vorkommt. Der gefährdete Schmetterling pflegt eine enge Beziehung zum Großen Wiesenknopf, dessen Blüten als Nahrungsquelle, Schlaf- und Ruheplatz sowie zur Balz, Paarung und Eiablage dienen.
Als Raupe frisst er zunächst an den Blüten des Großen Wiesenknopfs, lässt sich aber nach der dritten Häutung von der Pflanze fallen und von der Roten Knotenameise in ihr Nest tragen. Dort verbringt er die Zeit bis zu seiner Verwandlung zum Schmetterling im nächsten Sommer und ernährt sich währenddessen von Ameisenbrut.