Wahlfreiheit für Verbraucherinnen und Verbraucher – Getränke auch in Mehrwegverpackungen
FAQs
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Das Bundesumweltministerium will erreichen, dass Verpackungsabfälle vermieden werden, wo immer es möglich ist. Besonders dazu geeignet sind Mehrwegverpackungen. Mit jeder Wiederbefüllung und erneuten Nutzung einer Mehrwegverpackung wird eine Einwegverpackung vermieden – und damit auch der daraus entstehende Abfall.
Derzeit können sich Verbraucherinnen und Verbraucher in vielen Situationen gar nicht entscheiden, ob sie eine Einweg- oder eine Mehrwegverpackung kaufen möchten. Viele Läden bieten nur Getränke in Einwegverpackungen an. Das soll sich künftig ändern. Bald sollen überall dort, wo Getränke in Einwegverpackungen angeboten werden, auch Mehrwegverpackungen im Regal stehen. Damit wird den Verbraucherinnen und Verbrauchern endlich die Wahl ermöglicht. Einwegverpackungen haben in den letzten Jahren ökologisch viele Fortschritte gemacht. Das liegt auch daran, dass im Jahr 2003 ein verpflichtendes Einwegpfandsystem eingeführt und dann schrittweise erweitert wurde. Allerdings werden Einwegverpackungen nach einer einzigen, oft nur kurzen Nutzung zu Abfall und müssen recycelt werden, bevor neue Produkte daraus entstehen können. Das ist aufwändig und immer auch mit Materialverlusten verbunden. Eine Mehrwegflasche muss zwar nach der Nutzung gespült werden, wird aber erst nach vielen Wiederbefüllungen zu Abfall und ersetzt bis dahin im Laufe ihres Produktlebens viele Einwegverpackungen.
Stand:
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In Deutschland gibt es vor allem für Getränke bereits gut funktionierende Mehrwegsysteme. Im Verpackungsgesetz ist deshalb das Ziel festgelegt, bei Getränken einen Mehrweganteil von 70 Prozent zu erreichen. Dieses Ziel wird oft als "Mehrwegquote" bezeichnet. Derzeit liegt der Anteil von Mehrwegverpackungen jedoch nur bei circa 42 Prozent. In vielen Läden können Verbraucherinnen und Verbraucher wählen, ob sie ihre Getränke lieber in Einweg- oder in Mehrwegverpackungen kaufen wollen. Aber das ist noch nicht überall der Fall. Hier soll eine Änderung des Verpackungsgesetzes Abhilfe schaffen: alle Geschäfte, die Getränke im Sortiment haben, sollen künftig neben Einweg- auch Mehrwegverpackungen im Programm haben. So können sich Verbraucherinnen und Verbraucher frei entscheiden.
Stand:
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Die Entscheidung, welche Verpackungsart besonders gut abschneidet, hängt von vielen Faktoren ab.
Mehrwegflaschen sind dickwandiger und schwerer als Einwegflaschen, darum ist es wichtig, dass sie möglichst oft wiederverwendet werden. Denn bei jeder Verwendung einer Mehrwegflasche wird eine Einwegflasche vermieden, die gar nicht erst zu Abfall wird. Zusätzlich kann die Reduzierung von Transportwegen und die Nutzung von energieeffizienten Spülmaschinen dafür sorgen, dass Mehrwegflaschen ökologisch besonders gut abschneiden.
Bei Einwegflaschen ist es zwar gut, wenn sie im Pfandsystem gesammelt werden. Der Abfall wird dabei gut sortiert und kann dann hochwertig recycelt werden. Das entstehende Recyclingmaterial kann etwa für die Herstellung neuer Flaschen verwendet werden. Allerdings gibt es bei diesem Prozess immer Materialverluste und es muss auf Dauer immer neuer Kunststoff in den Kreislauf gegeben werden. Und schließlich muss für das Recycling auch Energie eingesetzt werden.
Stand:
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Wenn eine Einwegflasche im Pfandsystem zurückgegeben wird, wird sie in der Regel recycelt. Dabei gibt es allerdings Materialverluste, das heißt aus 100 Flaschen, die ins Recycling gehen, können hinterher nicht wieder 100 Flaschen hergestellt werden, sondern – in schlechten Fällen – nur etwa 75. Das gilt auch für Mehrwegflaschen, aber diese werden vor dem Recycling mehrfach genutzt, gereinigt und wiederbefüllt, bevor sie am Ende ihres Lebenszyklus mit Materialverlust recycelt werden. Je nach Mehrwegsystem kann man von bis zu 45 Umläufen bei Mehrwegflaschen aus Glas und von bis zu 20 Umläufen bei Mehrwegflaschen aus PET-Kunststoff ausgehen. Einzelne Mehrwegflaschen oder Mehrwegsysteme können aber erheblich darüber oder darunterliegen. Einwegflaschen werden hingegen gleich nach der ersten Nutzung mit Materialverlust recycelt. Diese im Kreislauf zu führen würde also nicht funktionieren, wenn alle Hersteller von Einwegflaschen nur auf recyceltes Material zurückgreifen würden. Der Kreislauf für Flaschen ist insgesamt darauf angewiesen, dass immer neuer Kunststoff eingespeist wird.
Stand: