Welchen Einfluss hat Totholz auf die Klimabilanz des Waldes? Welche Bedeutung hat die Waldbewirtschaftung für den Klimaschutz?

FAQ

Es gibt zwei Wege, Kohlenstoff in Pflanzenmasse über das Leben eines Baumes hinaus zu speichern: als Totholz im Wald oder genutzt in Holzprodukten. In den in Deutschland vorherrschenden klimatischen Verhältnissen dauert es im Durchschnitt 72 Jahre, bis eine umgestürzte Buche oder Fichte zu 90 Prozent verrottet ist, für verbautes Holz beträgt die Zeitspanne, bis der eingelagerte Kohlenstoff wieder freigesetzt wird, im Durchschnitt etwa 62 Jahre. Den Totholzanteil im Wald zu erhöhen trägt also unmittelbar und sehr effektiv zum Klimaschutz bei.

Totholz ist außerdem essentiell für die Klimaanpassung des Waldes und damit für die langfristige Aufrechterhaltung seiner Klimaschutzleistung. So nimmt Totholz zum Beispiel Wasser auf und gibt dieses langsam wieder ab, was sich insgesamt positiv auf die Wasserrückhaltung im Wald und damit auf den Landschaftswasserhaushalt auswirkt. Außerdem ist Totholz ein wichtiger Lebensraum für Insekten und Kleinstlebewesen, stehendes Totholz auch für viele Fledermaus- und Spechtarten und trägt somit zur Erhaltung und Erhöhung der Biodiversität im Wald bei, welche wiederum die Stabilität und die Klimaanpassungsfähigkeit des Ökosystems Wald verbessert.

Waldbewirtschaftung kann die Klimaschutzleistung entscheidend beeinflussen – positiv oder negativ. Entscheidend ist, dass die Waldbewirtschaftung so erfolgt, dass biodiverse, naturnahe Waldökosysteme gefördert werden. Diese bringen gute Voraussetzungen für die Anpassung an die Klimakrise mit. Bestandteil naturnaher Waldökosysteme ist eine angemessene Menge an Totholz.

Enthalten in Fragen und Antworten zu
ANK – Waldökosysteme

Stand:

https://www.bmuv.de/FA1914

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