Gibt es am Standort Fukushima neue Maßnahmen zum Schutz vor Tsunamis?

FAQ

Zum Schutz der Gebäude vor Tsunamiwellen hat Tokyo Electric Power Company Holdings, Inc. (TEPCO) im September 2019 begonnen, die äußere Kaimauer des Hafens mit einer L-förmigen Betonmauer aus Flugasche und Zement („ashcrete“ genannt) aufzustocken. Die Mauer soll dann eine Höhe von 11 m über dem Meeresspiegel („Tokyo Peil – Mean Sea Level of Tokyo Bay – (T.P.)“) haben und 600 m lang sein. Sie wurde im September 2020 fertiggestellt. Zuvor war eine 2,4 bis 4,2 m hohe provisorische Barriere errichtet worden. Außerdem wurden die Reaktorgebäude mit einzelnen Maßnahmen gegen das Eindringen von Wasser geschützt. Im April 2020 wurde von der japanischen Regierung eine Kommission eingesetzt, die die Auswirkungen eines großen Erdbebens entlang des Japangrabens („Japan and Chishima Trench“) neu bewerten sollte. Ein Ergebnis war, dass die Reaktorgebäude und Maschinenhäuser der Blöcke 1 – 4 durch einen Tsunami trotz der auf T.P. +11 m neu errichteten Schutzmauer bis zu einer Höhe von 0,3 – 1,4 m überflutet werden könnten. Daraufhin wurde beschlossen, die bestehende Mauer ein zweites Mal bis auf T.P. +13 – 15 m aufzustocken. Das Aufstocken soll im Jahr 2021 beginnen und 2024 abgeschlossen werden. Zusätzlich sollte der Tsunamischutz noch in 2021 weiter ertüchtigt werden und unter Wasser im Meer unmittelbar vor der Schutzmauer ein „Wellenbrecher“, ebenfalls aus „ashcrete“, errichtet werden.

Um im Falle eines Tsunamis Beschädigungen auf dem Anlagengelände durch das Losreißen des sogenannten Mega Float (antriebsloser Schleppkahn zur Lagerung von Wasser) von der Kaimauer des Hafens zu vermeiden, soll dieses in das Kühlwasserzulaufbecken für die Blöcke 1 bis 4 verholt und dort verankert werden. Im Mai 2019 wurde das Mega Float in das Kühlwasserzulaufbecken für die Blöcke 1 bis 4 verholt, um dort zunächst das Ballastwasser zu reinigen und das Mega Float zu dekontaminieren. Am offenen Ende des Kühlwasserzulaufbeckens zum Meer wird der Meeresgrund aufgeschüttet, damit das Mega Float auf dem Meeresgrund vor dem Grundwasser-Absperrbauwerk aufgesetzt und verankert werden kann. Seit April 2020 füllte TEPCO dafür das Mega-Float mit Mörtel auf. Im August 2020 war das Mega-Float auf Grund gelegt.

Stand:

https://www.bmuv.de/FA1528

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