Projektlaufzeit
10.2009 - 03.2012
Forschungskennzahl
3709 65 409
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Besonders besorgniserregende Stoffe müssen aufgrund ihrer intrinsischen Eigenschaften einer Zulassung unterzogen werden. Die Kriterien für die PBT- und vPvB-Bewertung sind im Annex XIII der REACH-Verordnung festgelegt. Das Ferntransportpotential einer Substanz und damit die Gefährdung für weit entlegene Gebiete werden jedoch nicht explizit in der REACH-Verordnung berücksichtigt. Das Vorhaben hatte deshalb zum Ziel, neue wissenschaftliche Ergebnisse zum Ferntransport zu erarbeiten und spezifische Optionen für die Einbeziehung des Ferntransportpotentials als eine kritische Substanzeigenschaft zur Identifikation von besonders besorgniserregenden Stoffen zu entwickeln. Die Relevanz verschiedener Transportwege (Luft, Wasser, an Plastikpartikel gebunden) wurde untersucht. Während für wasserlösliche Substanzen das Ferntransportpotential im Ozean durch die Halbwertszeit im Wasser erfasst wird, ist dies im Flusswasser nicht erfüllt. Mit dem Lagrange-Partikeldispersionsmodell FLEXPART und dem Multimedia-Massenbilanzmodell BETR-Global konnten für PCBs wichtige Aspekte von Monitoringmessungen an den arktischen Stationen Zeppelin und Alert nachvollzogen werden. Die Canadian Domestic Substances List (CDSL) und die Liste der unter REACH registrierten Substanzen wurden systematisch auf Stoffe mit Ferntransportpotential untersucht. Durch die Anwendung verschiedener Filter konnten elf Substanzen aus der CDSL und zwölf Substanzen aus der REACH-Liste ermittelt werden, die ein Ferntransportpotential besitzen, aber nicht PBT-Substanzen sind. Alle identifizierten Substanzen beider Listen sind persistent, aber nicht bioakkumulativ oder toxisch und bedürfen der weiteren Untersuchung.