Entwicklung einer Methode zur Bestimmung des Methylquecksilberanteils in Fischereierzeugnissen

Nationaler Verbraucherschutz vor Umweltkontaminanten in Lebensmitteln

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Die bestehende EU-Höchstgehaltregelung für Quecksilber in Fischereierzeugnissen gilt für Gesamt-Quecksilber, umfasst also die Summe aller organischen und anorganischen Quecksilberverbindungen. Mangels einer im Routinebetrieb in der Lebensmittelüberwachung eingeführten Analysemethode wurde der Anteil an hoch toxischem Methylquecksilber (organische Quecksilberverbindungen) lange fast ausschließlich am Gesamtquecksilbergehalt abgeschätzt. Um den Forderungen der Europäischen Lebensmittelbehörde aus dem Jahr 2004 nach Einführung der Quecksilber-Speziesanalytik gerecht zu werden, wurde im Rahmen eines Forschungsvorhabens eine geeignete Methode zur Bestimmung des hoch toxischen Methylquecksilberanteils in Fischereierzeugnissen entwickelt. Damit wurde ein wichtiger Schritt sowohl für die Präzisierung der gesundheitlichen Bewertung von Fischereierzeugnissen als auch für die Aufnahmeberechnung von Methylquecksilber durch den Verzehr von Fischereierzeugnissen geleistet. Diese Präzisierung ist auch vor dem Hintergrund der ernährungsphysiologischen Bedeutung von Fischereierzeugnissen für den Menschen und somit als Basis für eine Nutzen-Risiko-Analyse von Bedeutung. Durch die EFSA wurde das Ergebnis einer solchen Analyse im Jahr 2014 veröffentlicht (externe Seite: EFSA Journal 2014 ).

Die im Rahmen des Forschungsvorhabens gewonnenen Erkenntnisse zur Bestimmung des hoch toxischen Methylquecksilberanteils in Fischereierzeugnissen wurden europaweit vorgestellt. Die Erfahrungen dieses Forschungsvorhabens flossen in die Erstellung einer europäischen Standardmethode ein. Diese in vielen Punkten ähnliche Methode wurde 2017 als DIN EN 16801 veröffentlicht. Eine vereinfachte Screening-Methode wurde 2018 als DIN EN 17266 publiziert. Weitere Anstrengungen im Rahmen der Normung im Lebensmittelbereich werden auf nationaler Ebene ("Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte (NAL)" im Deutschen Institut für Normung e. V.(DIN)) sowie auf europäischer Ebene (Europäisches Komitee für Normung, CEN) unternommen. Hierdurch soll die Verfügbarkeit von Methoden für den Routinebetrieb in den Laboren weiter verbessert werden.

Aktualisierungsdatum:
https://www.bmuv.de/DL1306

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