Jugendbeteiligung
Für junge Menschen sind Fragen und Herausforderungen der Umwelt-, Naturschutz- und Klimapolitik von großer Bedeutung. Für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) wiederum sind die Ansichten und Einstellungen junger Menschen sehr wichtig, denn die heutigen politischen Entscheidungen haben einen direkten Einfluss auf das zukünftige Leben der nachfolgenden Generationen.
Über vielfältige Jugendbeteiligungsformate werden junge Menschen daher aktiv in die Arbeit des Ministeriums einbezogen. Von echter und wirksamer Beteiligung profitieren alle. So werden beispielsweise die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Lebenswirklichkeit junger Menschen besser berücksichtigt. Gleichzeitig erhält das BMUV einen Einblick in die Lebensrealitäten, die Zukunftswünsche, aber auch die Sorgen junger Menschen.
Wollen Sie / wollt ihr mehr über die Arbeit des BMUV zum Thema Jugendbeteiligung wissen oder gibt es Fragen zu den konkreten Formaten, Projekten und Aktivitäten? Über das Kontaktformular ist das Team Jugendbeteiligung zu erreichen.
Kriterien guter Jugendbeteiligung in der Umweltpolitik
Die Zahl an Beteiligungsprozessen für junge Menschen wächst kontinuierlich. Die Qualität dieser Prozesse lässt sich jedoch schwer einschätzen. Ein Policy Paper liefert Kriterien für gute Jugendbeteiligung. Grundlage des Policy Papers waren zwei Fachgespräche mit den Mitarbeitenden des BMUV, jugendlichen und erwachsenen Expertinnen und Experten sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. In den Fachgesprächen wurden auf der einen Seite mögliche Kriterien, Themen und Methoden für das Gelingen von Jugendbeteiligung in der Umweltpolitik diskutiert und auf der anderen Seite ein Blick auf bereits durchgeführte Jugendbeteiligungsformate des BMUV geworfen.
Jugendstudie: Zukunft? Jugend fragen!
Die Studie "Zukunft? Jugend fragen!" untersucht, wie junge Menschen über die Umwelt und das Klima denken, welche Sorgen sie haben und welche Ideen und Vorstellungen sie für die Zukunft mitbringen. Die Studie wurde 2023 bereits zum vierten Mal durchgeführt. Neben wiederkehrenden Fragen zu Politik, Umwelt, Klima und Konsum wurde in diesem Jahr die Rolle des Schutzes von Umwelt und Klima angesichts vielfältiger Krisen für junge Menschen und die Erwartungen dieser an Politik und Wirtschaft untersucht. Die Ergebnisse der Befragung werden dann auf einem Jugendforum präsentiert. Ein Jugendprojektbeirat wird sowohl an der Erstellung der Studie als auch an der Organisation und Durchführung des Jugendforums intensiv beteiligt.
Jugendengagement für Nachhaltigkeit stärken durch Dialog und transformatives Lernen (JuNast)
Im Projekt JuNast setzt sich das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU) gemeinsam mit ConPolicy, IKU – Die Dialoggestalter und dem Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbh mit der Frage auseinander, wie Jugendliche und junge Erwachsene, die bisher nicht im Bereich Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit aktiv sind, für diese Themen erreicht und für ein Nachhaltigkeitsengagement sensibilisiert und beteiligt werden können. Der Fokus liegt auf dem Einbezug von Akteurinnen und Akteuren aus Jugendverbänden und der offenen Jugendarbeit. Das Projekt enthält drei zentrale Elemente: das Engagementforum, drei Modellprojekte und ein Jugendforum, bei dem am Ende der Projektlaufzeit die Ergebnisse präsentiert werden.
Jugendverbändegespräch mit Steffi Lemke
Das Jugendverbändegespräch findet in der Regel einmal im Jahr statt. Hier wird unterschiedlichen Jugendverbänden, wie der BUNDJugend, der NAJU, der Naturfreundejugend und anderen die Möglichkeit gegeben mit der Ministerin ins Gespräch zu kommen. Zentral ist dabei, dass die Themen bereits in der Vorbereitung durch die Verbände selbst gesetzt werden und der Termin gemeinsam mit dem BMUV vorbereitet wird. So kann sichergestellt werden, dass die Thematiken, die den Jugendverbände und ihren Mitglieder wichtig sind, im Gespräch genügend Raum finden.
Projektförderung im Jugendbereich
"GRIP" und "Handeln JETZT!" sind trotz unterschiedlicher Schwerpunkte darauf ausgelegt Projekte für junge Menschen (in Vereinen und Organisationen) zu ermöglichen.
Im Projekt "GRIP" können sich junge Menschen in vier Bewerbungsphasen mit Projektideen im Bereich der umweltfreundlichen Gestaltung von Sport für Preisgelder von je 1.000 Euro, 3.000 Euro und 5.000 Euro bewerben. Am Ende des Projekts gewinnen die besten Projekte aus den vier Runden ein zusätzliches Preisgeld. Die Projekte werden jeweils in den ersten acht Wochen nach der Auszahlung der Preisgelder umgesetzt. "GRIP" wird von der Naturfreundejugend Deutschlands und vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) umgesetzt.
Das Projekt "Handeln JETZT!" ermöglicht über den "Youth Impact Fund" unkomplizierte Förderungen für Projekte und Aktionen bis zu 300 Euro. Ideen können laufend eingereicht werden. Sie werden dann drei Mal im Jahr bewertet. Mit der Förderung wurden unter anderem bereits Müllsammelaktionen umgesetzt, Hochbeete und Nisthilfen für Bienen angelegt oder Videoprojekte zur biologischen Vielfalt realisiert. Außerdem wurden Aktionen organisiert die die Erfahrungen von Menschen in den Vordergrund stellen, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen, aber am meisten von ihr betroffen sind. Das Projekt wird von BUNDJugend, NAJU und Naturfreundejugend Deutschlands umgesetzt.
Weitere finanzielle Förderung
Im Rahmen der Verbändeförderung fördert das BMUV unter anderem die UN-Jugenddelegierten für nachhaltige Entwicklung (Projektträger: Deutscher Bundesjugendring). Die beiden Jugenddelegierten begleiten die deutsche Regierungsdelegation zur UN, konkret zum Hochrangigen Politischen Forum für Nachhaltige Entwicklung (Englisch: High Level Political Forum for Sustainable Development (HLPF)). Bei dem Forum vertreten die Jugenddelegierten die Interessen der jungen Menschen aus Deutschland vor der UN und damit vor der gesamten Weltgesellschaft. Außerdem setzen sie sich auch in Deutschland für die Umsetzung der 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals oder kurz: SDGs) ein. Dabei treten die Jugenddelegierten in Dialog mit jungen Menschen, berichten zu den SDGs und dem Stand ihrer Umsetzung.
Ebenfalls über die Verbändeförderung fördert das BMUV die NAJU-Jugenddelegation zur Welt-Biodiversitätskonferenz. Die Jugenddelegierten machen auf die Relevanz des Themas der biologischen Vielfalt aufmerksam. Außerdem reisen sie zur UN-Konferenz zum Schutz der Biologischen Vielfalt und vertreten dort die Stimme der jungen Generation.
Das BMUV unterstützt zusätzlich die Organisation und Umsetzung von unterschiedlichen Konferenzen. Ein Beispiel ist der Jugendkongress Biodiversität 2024 und 2025 "Jugend macht Wellen" (der Deutsche Bundesstiftung Umwelt und dem Bundesamt für Naturschutz). Auf dem Kongress kommen junge Menschen aus ganz Deutschland zusammen und diskutieren zu den Themen Biodiversität, Wasser und Meer aus. Dabei werden Ideen entwickelt, die anschließend in Gruppenprojekten umgesetzt werden. Der genaue Ablauf des Kongresses wird durch ein junges Planungsteam geplant.