Umweltpolitik im Dialog - Umwelt / Populismus / Demokratie
Im Projekt "Umweltpolitik im Dialog – Umwelt / Populismus / Demokratie" (Laufzeit: Juli 2022 bis März 2025) werden innovative Dialogformate für und mit Bürgerinnen und Bürgern entwickelt und erprobt, die der Umweltpolitik oder demokratischen Institutionen und Akteuren eher skeptisch gegenüberstehen. Das Vorhaben erweitert somit das politische Instrumentarium, um Menschen zu erreichen, die bisher nicht für Beteiligungsprozesse gewonnen werden konnten. Die Veröffentlichungen des Projekts sollen die wissenschaftliche Diskussion in diesem Themenspektrum bereichern.
Warum ist das Projekt wichtig?
In Deutschland und in vielen anderen Ländern ist erkennbar, dass die Skepsis gegenüber demokratisch-repräsentativen Systemen wächst. Die Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik steht somit unter besonderem Legitimationsdruck, da diese tiefgreifende Veränderungen von Gesellschaften und den unterschiedlichen Lebensweisen anstrebt.
Oft treffen solche Transformationsbestrebungen auf Skepsis gegenüber demokratischer, wissenschaftsbasierter Politik und den damit einhergehenden Beteiligungsverfahren. Zudem wird die Ablehnung von umweltpolitischen Maßnahmen und Prozessen zunehmend Gegenstand populistischer Erzählungen.
Das Projekt "Umweltpolitik im Dialog" zielt deshalb darauf ab, gesellschaftliche Gruppen, die als umwelt- und nachhaltigkeitsfern, nicht beteiligungsaffin und eher populistisch gelten, in einen zukunftsorientierten Dialog einzubinden. In diesem Rahmen sollen innovative Beteiligungs- und Kommunikationsformate entwickelt werden und zum Einsatz kommen.
Die Entwicklung der Formate soll dazu beitragen, die Legitimität der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik und das Vertrauen in demokratische Institutionen zu stärken und Antworten auf die Herausforderungen des Populismus zu geben.
Vorgehensweise und Meilensteine
Im Vorhaben werden Beteiligungs- und Kommunikationsformate entwickelt, die einen konstruktiven Austausch über die nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft auch mit den Bürgern und Bürgerinnen ermöglichen, die Vorbehalte gegenüber der Umweltpolitik und Beteiligungsverfahren hegen. Die Gründe, warum Menschen der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik oder demokratischen Institutionen skeptisch begegnen oder für populistische Erzählungen offen sind, sind sehr unterschiedlich und komplex. Deswegen wurden in einem ersten Schritt die Zielgruppen des Vorhabens basierend auf sozioökonomischen Daten und dem Stand der Forschung definiert.
Anschließend wird geprüft, mit welchen Mitteln und Botschaften die Ansprache der verschiedenen Zielgruppen gelingen könnte.
Im dritten Schritt konzipiert das Projektteam gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern unterschiedliche Anspracheformate und kommunikative Anwendungen, um die bisher schlechter erreichbaren Personenkreise für einen Dialog über umwelt- und nachhaltigkeitspolitische Maßnahmen zu gewinnen.
Infografik
Das Projekt wird von der Berliner Denkfabrik adelphi geleitet. Das Team besteht aus erfahrenen Expertinnen und Experten
- des Instituts sociodimensions für wissenschaftliche Grundlagen;
- des nexus Instituts und der Denkfabrik adelphi für innovative Formen von Beteilung und Kommunikation;
- des Instituts ConPolicy für eine unabhängige Evaluation der erprobten Formate und des Gesamtprojekts.