Nachhaltige Arbeitswelt stärken: Berufliche Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BBNE) – zentrale Ergebnisse
Berufliche Bildung und Nachhaltigkeit verbinden, Wege hin zu einer ressourceneffizienten und umweltschonenden Wirtschaftsweise aufzeigen? Das Greening der Berufe fördern und die Attraktivität von Berufsbildung steigern?
Wer im Beruf im Sinne der nachhaltigen Entwicklung handeln möchte, braucht über das Wissen hinaus entsprechende Kompetenzen. BBNE möchte genau das: Berufliche Bildung mit Prinzipien der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) verknüpfen und damit wesentliche Kompetenzen für ein nachhaltiges Handeln im Beruf und Alltag vermitteln.
Hintergrund des BBNE-Programms
Das Programm "Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung befördern. Über grüne Schlüsselkompetenzen zu klima- und ressourcenschonendem Handeln im Beruf (BBNE)" wurde zwischen 2015 und 2022 durch das BMUV und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Die Verknüpfung der beruflichen Bildung mit Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) leistete einen innovativen Beitrag zur zukunftsweisenden Aus- und Weiterbildung und damit zu einer umweltschonenderen Wirtschaftsweise.
Das Handlungsfeld "jeder job ist grün (jjig)" adressierte junge Menschen in der Phase der Berufsorientierung. Über die Anwendung der BNE-Prinzipien wurde zu einem "Greening" der Berufe beigetragen und praxisbezogenes Wissen über Nachhaltigkeit im Beruf vermittelt.
Das Handlungsfeld "gewerkeübergreifende Qualifizierung in der energetischen Gebäudesanierung (gwüq)" hatte als Zielgruppe insbesondere Auszubildende und Ausbildungspersonal im Handwerk, mit dem Ziel, zukunftsweisendes Handlungswissen in verschiedenen Baugewerken zu stärken. Im Fokus stand das Schnittstellenmanagement, um das Haus als System zu erfassen.
Im Ergebnis sind verschiedene Informations- und Bildungsmaterialien entstanden, die Berufliche Bildung mit dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit verknüpfen. Es wurden Wege aufgezeigt, wie der Transformationsgedanke hin zu einer ressourceneffizienten und umweltschonenden Wirtschaftsweise gestärkt werden kann.
Evaluierung
Das BBNE-Programm wurde nach Abschluss evaluiert. Der Schwerpunkt lag auf der zweiten Förderrunde von 2019–2022 (BBNE II). In 13 geförderten Projekten wurden über 4700 Teilnehmende erreicht, davon über 58 Prozent weiblich. Die Evaluierung hatte zum Ziel, Wirkungen auf Programm- und Projektebene zu untersuchen sowie good practices und lessons learned herauszuarbeiten. Aufbauend auf den Ergebnissen wurden Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis zur Weiterentwicklung von BBNE abgeleitet.
Zentrale Ergebnisse und Empfehlungen BBNE II
- In allen Projekten sind innovative BBNE-Materialen entstanden, wodurch eine Nachnutzung und ein Wissenstransfer ermöglicht wird
- Die Verknüpfung von Beruflicher Orientierung und Beruflicher Bildung mit BNE hat sich bewährt
- Die Gestaltungskompetenzen der Zielgruppen konnten gestärkt und diese für nachhaltiges Handeln im Alltag und Beruf sensibilisiert werden
- Die Projektträger konnten sich zu nachhaltigen Lernorten im Sinne des Whole Institution Approaches (weiter)entwickeln
- Neue Wege für das Greening der Berufe und ihrer Vermittlung in der Berufsorientierung konnten aufgezeigt werden
Zusammenfassend hat das Förderprogramm wichtige Impulse für die Weiterentwicklung von BBNE gesetzt. Um aber weiter vom Projekt zur Struktur zu kommen, wird empfohlen,
- die Integration von BNE in berufliche Praxis und Berufsorientierung weiter zu fördern,
- die Verzahnung und Vernetzung mit bestehenden (B)BNE-Strukturen zu stärken und
- die BBNE-Vermittlungskompetenzen auch bei Ausbildungspersonal und Lehrkräften an (beruflichen) Schulen zu fokussieren.
Alle Ergebnisse, good practices und lessons learned sowie Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis können im Evaluierungsbericht nachgelesen werden.