Rede von Steffi Lemke bei der Preisverleihung im Ideenwettbewerb "Landgemacht! Deine Idee für den Verbraucherschutz"

10.06.2024
Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke
Die Preisverleihung des Ideenwettbewerbs "Landgemacht!" würdigt die besten Verbraucherschutz-Ideen junger Menschen, die in Vereinen und Verbänden aktiv sind. Es wurden drei innovative Projekte ausgezeichnet.

– Es gilt das gesprochene Wort –

Liebe Preisträgerinnen und Preisträger des Ideenwettbewerbs "Landgemacht!",
sehr geehrte Frau Zinkeler,

herzlich Willkommen in Berlin zur Preisverleihung für die besten Verbraucherschutz-Ideen!

Verbraucherschutz, das heißt den Alltag für uns Bürger und Bürgerinnen möglichst unkompliziert und sicher zu gestalten. Dafür zu sorgen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher verständliche Informationen bekommen, wenn sie Entscheidungen treffen. Sie vor Kostenfallen und Betrug zu schützen. Sie darüber zu informieren, was ihre Rechte sind.

Als Verbraucherschutzministerin ist mir wichtig, dass Menschen jeden Alters und in allen Lebenslagen gute, selbstbestimmte Entscheidungen treffen können. Dazu müssen natürlich die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen. Vor allem aber braucht man verlässliche, passgenaue und leicht erhältliche Informationen.

Ihr kennt das, für junge Menschen stehen viele große Entscheidungen an: das erste eigene Bankkonto, ein eigener Handyvertrag, vielleicht der erste Mietvertrag für die eigene Wohnung. Aber es geht auch um die kleinen, alltäglichen Entscheidungen: Wer online Sportschuhe kauft, muss überlegen, ob das Super-Rabattangebot wirklich so toll ist wie es scheint, oder doch eher Abzocke. Auf Social Media entscheidet jede und jeder von uns jeden Tag, was geteilt und wem geglaubt wird.

Vielleicht treiben Euch aber auch noch ganz andere Themen um. Was genau, das soll das Projekt "Verbraucherschutz in ländlichen Regionen für junge Menschen" herausfinden. Was wünschen sich junge Menschen als Verbraucherinnen und Verbraucher? Was ist wichtig, was macht Sorgen? Das Projekt wird durchgeführt von der Verbraucherzentrale Bayern in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und gefördert durch das Bundesverbraucherschutzministerium.

Zum Projekt gehört der bundesweite Ideenwettbewerb "Landgemacht! Deine Idee für den Verbraucherschutz". Da kommt Ihr ins Spiel! Ich bedanke mich herzlich bei allen, die mitgemacht und ihre Ideen eingebracht haben.

Um teilnehmen zu können, musste man Mitglied in einem Verein oder Verband sein.

Warum? Weil Vereine für ehrenamtliches Engagement gerade auf dem Land unheimlich wichtig sind. Sportvereine, Jugendverbände, freiwillige Feuerwehren – all diese Organisationen bieten einen Ort, wo sich junge Menschen treffen, wo sie ihren Hobbies nachgehen und darüber sprecht, was sie im Alltag bewegt. Im Verein übernimmt man Verantwortung für sich und andere. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass unser Zusammenleben funktioniert.

Das hat dieses Projekt genutzt, um junge Menschen für den Verbraucherschutz zu interessieren und gleichzeitig das Ehrenamt und das Vereinsleben zu unterstützen. Die Preisgelder des Ideenwettbewerbs fließen nämlich direkt an die jeweiligen Vereine.

Und jetzt kommen wir zum wichtigsten Teil, nämlich den Gewinnerinnen und Gewinnern des Wettbewerbs:

Den 3. Platz im Wettbewerb hat der 12-jährige Theo Seufert für seinen Verein, den Turn- und Sportverein Oberlauter in Oberfranken, gewonnen. Er hatte die Idee, im Verein einen Tausch-Schrank einzurichten. Statt zu klein gewordene Trikots und Fußballschuhe zu entsorgen, kann man sie dort gegen passende tauschen. Das spart Geld, und  - das freut mich als Umweltministerin - es schont auch die Umwelt. Denn für Kleidung wird viel Material und Energie gebraucht. Damit sich das auch lohnt, sollten wir sie möglichst lange tragen. Herzlichen Glückwunsch, Theo! Diese Idee wird mit einem Preisgeld von 500 Euro für den Sportverein dotiert.

Den 2. Platz belegen Emilia Kerling, 12 Jahre, und Magdalena Eberle, 14 Jahre, für die Martinschützen aus dem bayerischen Westerhofen. Sie haben damit 1.000 Euro Preisgeld für ihren Verein gewonnen. Während der Wettkämpfe der Sportschützen werden die Ergebnisse auf Monitoren angezeigt. Daher kam den beiden die Idee, dass man zwischen den Ergebnissen Verbrauchertipps einblenden könnte. So wird Verbraucherinformation ganz unkompliziert, quasi nebenbei vermittelt.

Herzlichen Glückwunsch, Emilia und Magdalena!

Den 1. Platz und damit ein Preisgeld von 1.500 Euro für ihren Verein youthprotect erzielten Noah Neugebauer und Faris Hassanein, beide 21. Sie überzeugten die Jury mit der Idee einer interaktiven Plattform zum Thema Online-Handel. Dort lösen die Nutzenden Rätsel, die auf realen Szenarien basieren, und lernen damit auf spielerische Weise etwas über die digitalen Gefahren und Fallstricke des Shoppens im Internet. Das ist eine wichtige Initiative, denn in der letzten Zeit drängen immer neue Online-Plattformen für Kleidung oder Elektronik auf den europäischen Markt. Ihre Marketing-Methoden sind oft sehr aggressiv: Willkürlich erscheinende Rabatte, Countdowns für spezielle Angebote oder der Hinweis, dass noch weitere zehn Personen das Produkt im Warenkorb haben – da ist es gut, wenn man vorbereitet ist und einen kühlen Kopf bewahrt.

Herzlichen Glückwunsch, Noah und Faris!

Und nochmal herzlichen Dank an alle Anwesenden für das Engagement und die tollen Einfälle! Ich freue mich schon darauf, nachher die Urkunden zu überreichen. Aber zuerst übergebe ich das Wort an Frau Zinkeler von der Verbraucherzentrale Bayern.

10.06.2024 | Rede Verbraucherschutz | Berlin
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