– Es gilt das gesprochene Wort –
Sehr geehrter Dirk Messner,
sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Deutschen Bundestags,
sehr geehrte Nominierte und Mitglieder der Jury des Bundespreises "Blauer Kompass",
sehr geehrte Damen und Herren,
ich heiße Sie alle sehr herzlich willkommen zur Preisverleihung des Bundespreises "Blauer Kompass" hier im Umweltministerium in Berlin.
Die heutige Auszeichnung bildet den Abschluss der ersten deutschlandweiten "Woche der Klimaanpassung". Und eines steht fest: Die Woche ist ein riesiger Erfolg! Denn in den letzten Tagen durften wir mehr als 200 Klimaanpassungsprojekte aus ganz Deutschland kennenlernen. Ich danke allen teilnehmenden Akteuren für ihr besonderes Engagement zur Klimaanpassung in Deutschland.
Heute zeichnen das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt erstmals gemeinsam die besten Ideen von Kommunen, Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen und von zivilgesellschaftlichen Akteuren aus, die sich vor Ort gegen die Folgen der Klimakrise engagieren.
Die zwanzig nominierten Projekte sind echte Wegweiser. Denn sie zeigen, wie man mit klugen Ideen und wirksamen Lösungen zur Klimavorsorge eine lebenswerte Zukunft gestalten kann. Sei es mit Projekten zu ökologischem Acker- und Pflanzenbau, zur Auswahl von Stadtbäumen, zur Weiterbildung von Einsatzkräften für Starkregenereignisse, zur Begrünung und Entsiegelung von Flächen in Städten und Unternehmen oder mit Ausbildungsprojekten: Die Konzepte decken eine riesige Bandbreite ab.
Dass wir viele, schnelle und ganz unterschiedliche Anpassungs- beziehungsweise Vorsorgemaßnahmen brauchen, hat uns dieser Sommer noch einmal gezeigt. Vertrocknete Bäche und Flüsse, brennende Wälder, extreme Wasserknappheit und kaum zu ertragende Hitzewellen in ganz Europa haben das Ausmaß der Klimakrise erschreckend deutlich gemacht.
Ich freue mich deshalb, Ihnen heute Menschen und Projekte vorzustellen, die diesen Folgen der Klimakrise überall in Deutschland mit großartigen Ideen begegnen und Vorsorge dagegen treffen.
Anfang des Jahres habe ich mit dem Sofortprogramm Klimaanpassung die Förderung von Klimaanpassungsmanagern in den Kommunen angestoßen. Und ich habe mit dem neuen Zentrum KlimaAnpassung eine Beratungs- und Vernetzungsoffensive initiiert, zu der auch die jetzige Woche der Klimaanpassung gehört.
Auf Bundesebene werde ich ein Klimaanpassungsgesetz und eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen entwickeln. Dadurch soll die Klimaanpassung transparenter und die Klimavorsorge in Deutschland insgesamt noch wirkungsvoller werden.
Das von mir kürzlich vorgestellte Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz zielt in die gleiche Richtung: Es wirkt an der Schnittstelle zwischen Klimaschutz, Erhalt der Artenvielfalt und Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise – also die Klimaanpassung. Denn gesunde Ökosysteme sind natürliche Klimaschützer. Wälder und Auen, Böden und Moore, Meere und Gewässer, naturnahe Grünflächen in der Stadt und auf dem Land binden Kohlendioxid und speichern es langfristig. Sie wirken zudem als Puffer gegen Extreme, weil sie Wasser in der Landschaft halten – das hilft bei Dürren, und weil sie besser Wasser aufnehmen können – das hilft bei Starkregen. So tragen sie dazu bei, zum Beispiel vor Hochwasser zu schützen und bei Hitze für Abkühlung zu sorgen. Dem Ziel, Wasser stärker in der Landschaft zu halten, dient auch die Nationale Wasserstrategie, die derzeit erarbeitet wird.
Die heute vorgestellten Projekte zeigen, wie Anpassung ganz konkret gelingen kann. Allen Bewerberinnen und Bewerbern gilt mein ausdrücklicher Dank! Ihre Einreichungen zeigen, was für ein riesiges Innovationspotenzial es auf lokaler und regionaler Ebene gibt und was man selbst in der eigenen Stadt oder Gemeinde, am Arbeitsplatz oder in der Schule für Klimaanpassung und gegen die Klimakrise tun kann. Bedanken möchte ich mich auch bei den Mitgliedern unserer Jury, die die eingegangenen Bewerbungen sorgfältig geprüft haben. Ich wünsche allen Projekten für die Zukunft weiter viel Erfolg und hoffe auf viele Nachahmerinnen und Nachahmer.