BMU fördert Pilotvorhaben zur klimafreundlichen Bewirtschaftung von Mooren

03.09.2021
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 220/21
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Leitung: Svenja Schulze
Amtszeit: 14.03.2018 - 08.12.2021
19. Wahlperiode: 14.03.2018 - 08.12.2021
Das BMU fördert ein Pilotprojekt zur klimafreundlichen Bewirtschaftung von Mooren. Jochen Flasbarth übergab in Neukalen einen Förderbescheid an die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und die Universität Greifwald.

Umweltstaatssekretär Flasbarth übergibt Förderbescheid für Moorschutz-Projekt in Mecklenburg-Vorpommern

Das Bundesumweltministerium fördert ein Pilotprojekt zur klimafreundlichen Bewirtschaftung von Mooren. Staatssekretär Jochen Flasbarth übergab heute in Neukalen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) einen Förderbescheid an die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und die Universität Greifwald. Die Projektpartner wollen in diesem Verbundvorhaben zwei bisher entwässerte Moorflächen wiedervernässen und Paludikulturen als eine klimaverträgliche landwirtschaftliche Nutzung etablieren und erproben. Das Vorhaben soll unter anderem Lösungswege zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen aus bewirtschafteten wiedervernässten Moorböden aufzeigen und damit wesentliche Erkenntnisse für den Klimaschutz liefern. Das Bundesumweltministerium fördert das Pilotprojekt mit Mitteln aus dem Energie- und Klimafonds bis 2031 mit rund 12,6 Millionen Euro.

Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth: „Moore sind nicht nur einzigartige Naturlandschaften, sie sind auch wichtig für Natur- und Klimaschutz. Fast alle Moorflächen in Deutschland wurden allerdings in den vergangenen Jahrhunderten für eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung entwässert und setzen heute daher erhebliche Mengen Treibhausgase frei. Um dies zu vermeiden, müssen wir die Flächen wiedervernässen und die Bewirtschaftung entsprechend anpassen. Wie das am besten gelingen kann, soll mit den Pilotvorhaben des Bundesumweltministeriums erprobt werden. Das Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern wird die Einführung sogenannter Paludikulturen fördern und wichtige Erkenntnisse liefern, wie Moorschutz zum Erreichen der Klimaschutzziele langfristig beitragen kann.“

Im Rahmen des Pilotvorhabens ist geplant, den Wasserstand zweier bisher entwässerter Moorflächen in Mecklenburg-Vorpommern anzuheben und damit die Treibhausgasemissionen aus diesen Flächen möglichst weitgehend zu reduzieren. In den Poldern Bargischow Süd bei Anklam und Sandhagen bei Friedland soll der Anbau von Paludikulturen auf mehreren hundert Hektar umfassend erprobt und untersucht werden. Als Paludikultur wird die land- und forstwirtschaftliche Nutzung nasser Hoch- und Niedermoore mit geeigneten Pflanzen bezeichnet, zum Beispiel der Anbau von Rohrkolben oder Schilf. Ziel des Pilotvorhabens ist es, weiterführende Erkenntnisse aus der großflächigen Umsetzung zu gewinnen und für die landwirtschaftliche Praxis nutzbar zu machen. Im Fokus steht insbesondere die Entwicklung tragfähiger Konzepte, wie sich Klimaschutz mit einer ökonomisch sinnvollen und nachhaltigen Bewirtschaftung von Moorböden verbinden lässt.

Die lange Laufzeit des Pilotvorhabens bis 2031 ermöglicht eine umfassende, praxisnahe Erprobung der nassen Bewirtschaftung, von der Einrichtung der Flächen über die Ernte bis zur innovativen Verwertung der Biomasse, etwa als Bau- und Dämmstoff oder Verpackungsmaterial. Die beiden Projektflächen liegen in einem großen Flusstal-Niedermoorkomplex und sind repräsentativ für einen Großteil der entwässerten und intensiv genutzten Moorböden in Nordostdeutschland.

Derzeit werden Moorböden für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung meist entwässert. Mehr als ein Drittel aller Treibhausgasemssionen der Landwirtschaft in Deutschland stammen aus der landwirtschaftlichen Nutzung entwässerter Moorböden. Das Bundesumweltministerium hat am 1. September eine Nationale Moorschutzstrategie mit den erforderlichen Maßnahmen auf Bundesebene veröffentlicht, um diese Treibhausgasemissionen zu reduzieren und zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung beizutragen. Die Pilotvorhaben zum Moorbodenschutz sind erste Maßnahmen aus der Nationalen Moorschutzstrategie, die umgesetzt werden.

03.09.2021 | Pressemitteilung Nr. 220/21 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM9777
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