Die erste Ausbaustufe eines hocheffizienten Wärmenetzes in Steinheim an der Murr wird mit rund 5,3 Millionen Euro aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums gefördert. Heute übergibt Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, den symbolischen Förderscheck für dieses kommunale Klimaschutz-Modellprojekt an Steinheims Bürgermeister Thomas Winterhalter.
Rita Schwarzelühr-Sutter: „Engagierter Klimaschutz beginnt vor Ort, in Kommunen wie Steinheim an der Murr. Der hiesige Aufbau eines effizienten und nachhaltigen Wärmenetzes dient dem Klimaschutz und spart Geld, da der Wärmebedarf um 15 Prozent gesenkt werden kann. Das Konzept einer nachhaltig betriebenen Wärmeversorgung hat Modellcharakter. Steinheim sollte daher die Ergebnisse und Erfahrungen aus diesem Projekt mit anderen Kommunen teilen, damit sich möglichst viele Nachahmer finden.“
In der ersten Ausbaustufe werden bis zu 395 Wohngebäude mit insgesamt 750 Wohneinheiten durch nachhaltig erzeugte Wärme versorgt. Hierzu werden ca. 4.700 Meter Hauptleitungen und rund 2.700 Meter Hausanschlussleitungen verlegt. Zu den weiteren Maßnahmen zählen die Errichtung von 158 Wärmeübergabestationen, die Errichtung einer rund 5.000 Quadratmeter großen Solarthermie-Anlage als Parkplatzüberdachung sowie eines rund 800 Kubikmeter großen Wärmespeichers.
Bereits in dieser ersten Ausbaustufe können jährlich bis zu 1.800 Tonnen Treibhausgas eingespart werden.
Im Rahmen des Projekts wird an eine bestehende Wärmeinsel für kommunale Schul- und Sportgebäude angedockt und ein benachbartes Freibad und angrenzende Quartiere über ein hocheffizientes Wärmenetz mit niedriger Vorlauftemperatur versorgt. Die zum Einsatz kommenden sog. Niedrig-Exergie-(low-ex) Systeme im Bereich der Wärmeversorgung halten die Temperaturdifferenzen zwischen räumlich naheliegenden Einheiten in einem Wärmeverbundsystem so gering wie möglich.
Das Bundesumweltministerium unterstützt und initiiert über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) mit dem Förderaufruf für investive kommunale Klimaschutz-Modellprojekte wegweisende Investitionsvorhaben im kommunalen Umfeld, die durch ihre direkten Treibhausgasminderungen einen wesentlichen Beitrag zur schrittweisen Erreichung der Treibhausgasneutralität von Kommunen leisten.
Seit 2016 hat das Bundesumweltministerium im Rahmen des Förderaufrufes bundesweit rund 50 Klimaschutz-Modellprojekte bewilligt. Zusammen entspricht das einem Fördervolumen in Höhe von rund 135 Millionen Euro. In diesem Jahr können kommunale Antragsteller*innen Projektskizzen vom 1. September bis zum 31. Oktober einreichen. Die besten Projekte werden in einem wettbewerblichen Verfahren ausgewählt und zur Antragstellung aufgefordert.