Für eine bessere, sichere und saubere Mobilität: Bund und Land fördern Ausbau klimaschonender Elektromobilität der Kölner Verkehrs-Betriebe

29.06.2021
Svenja Schulze am KVB-Betriebshof Nord
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 154/21
Thema: Verkehr
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Leitung: Svenja Schulze
Amtszeit: 14.03.2018 - 08.12.2021
19. Wahlperiode: 14.03.2018 - 08.12.2021
Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Verkehrsminister Hendrik Wüst haben sich am Betriebshof Nord der Kölner Verkehrs-Betriebe über das ÖPNV-Projekt "Smart City KVB" informiert.

Offizielle Inbetriebnahme neuer E-Ladeinfrastruktur am KVB-Betriebshof Nord / über 100 neue E-Busse aus Landes- und Bundesmitteln

Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Verkehrsminister Hendrik Wüst MdL haben sich am Dienstag, 29. Juni, am Betriebshof Nord der Kölner Verkehrs-Betriebe über das ÖPNV-Projekt "Smart City KVB" informiert: Bis 2030 soll in Köln der gesamte Busbetrieb elektrifiziert werden. Die Anschaffung neuer E-Busse, die Modernisierung vorhandener Fahrzeuge und der Aufbau der E-Ladeinfrastruktur werden vom Bund und Land Nordrhein-Westfalen unterstützt – so wird ein wichtiger Beitrag zu mehr Klimaschutz und höherer Lebensqualität in der größten Stadt Nordrhein-Westfalens geleistet.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Mit Elektrobussen kann man heute schon klimaneutral fahren, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Elektrobusse sind nicht nur gut fürs Klima, sie sind auch leiser und sauberer als herkömmliche Busse. Darum fördern wir im Bundesumweltministerium die Anschaffung von Elektrobussen für den ÖPNV. In Deutschland unterstützen wir mehr als 60 Städte und Regionen bei der Beschaffung von rund 1.500 Elektrobussen. Die Kölner Verkehrs-Betriebe sind ein Pionier auf diesem Gebiet. Hier kann man sehen, wie die Verkehrswende gut geplant und erfolgreich für alle umgesetzt werden kann – für das Unternehmen, die Mitarbeitenden, die Stadt und die Fahrgäste."

Im Rahmen des Besuchs hat Verkehrsminister Hendrik Wüst die neue E-Ladeinfrastruktur am KVB-Betriebshof Nord offiziell in Betrieb genommen.

Verkehrsminister Hendrik Wüst: "Moderne Verkehrspolitik ist der beste Klimaschutz. Dazu brauchen wir Vorreiter wie die Kölner Verkehrs-Betriebe, die ihre Flotte konsequent auf emissionsarme Antriebe umstellen. Projekte wie 'Smart City KVB' stärken den Klimaschutz und die Luftreinhaltung in der Stadt – alles gute Gründe, um stärker auf den ÖPNV umzusteigen. Darum fördert das Land gern die neue Ladeinfrastruktur und die Anschaffung neuer Elektro- und gasbetriebener Busse sowie die klimaschonende Nachrüstung älterer Fahrzeuge. So machen wir Mobilität in Nordrhein-Westfalen besser, sicherer und sauberer."

Am Betriebshof Nord werden die neuen E-Busse unter speziell angefertigten Carports abgestellt. Dort werden ihre Batterien über Nacht mittels Pantographen geladen. Der Strom kommt aus einem benachbarten Umspannwerk der RheinEnergie. Auf den Carport-Dächern sorgen Photovoltaik-Anlagen für aus Sonnenkraft gewonnenen Ökostrom. Zum Projekt gehört auch die Errichtung einer Übergabestation zwischen der Infrastruktur von RheinEnergie und KVB. Die luftigen Carports haben eine Länge von bis zu 135 Metern. Baubeginn der Carport-Anlage war im Dezember 2019.

In den nächsten Ausbaustufen wird die E-Ladeinfrastruktur im Kölner Stadtgebiet ausgeweitet. Am Betriebshof Ost der KVB in Köln-Porz soll zudem ein reiner Elektrobusbetriebshof errichtet werden. Beide Ausbaustufen werden ebenfalls vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Hinzu kommt die gemeinsam mit Mitteln des Bundesumweltministeriums geförderte Anschaffung von über 100 neuen Elektro-Bussen: Bei 51 Bussen werden 80 Prozent der Mehrkosten alleine aus Bundesmitteln gefördert, bei 50 Bussen werden 60 Prozent der Mehrkosten vom Land und 20 Prozent der Mehrkosten vom Bund übernommen."

Jörn Schwarze, Vorstand Technik der KVB: "Wir sind mit der Linie 133, die wir im Dezember 2016 auf den Betrieb mit E-Bussen umgestellt haben, vorangegangen. Hiermit waren wir das erste Unternehmen in Europa, das elektrische Gelenkbusse im regulären Betrieb eingesetzt hat. Nun stehen wir vor den nächsten großen Schritten. Die E-Bus-Aktivitäten der KVB sind ein wesentlicher Baustein im Kölner Klimaschutz. Bis 2030 werden wir den Ausstoß von Kohlendioxid auf sieben Gramm CO2 je Fahrgast-Kilometer senken. Dies ist nur möglich geworden, weil uns der Bund und das Land kräftig in der Investition unterstützen."

Hintergrund

Die Dieselbusflotte in Deutschland ist jährlich für rund drei Millionen Tonnen CO2-Ausstoß verantwortlich. Für den Klimaschutz, aber auch für den Gesundheitsschutz sind ehrgeizige Aktivitäten insbesondere zur Minderung der Emissionen im Straßenverkehr erforderlich. Eine klimafreundliche Flotte im ÖPNV trägt zu besserer Luft bei.

Seit 2018 unterstützt das Bundesumweltministerium mit einem eigenen Förderprogramm den Markthochlauf von Elektrobussen in Deutschland. Die Förderung schließt eine wichtige Lücke für Kommunen und Verkehrsunternehmen. Denn die Anschaffungskosten für ein solches Fahrzeug sind noch immer bis zu drei Mal so hoch wie bei einem Dieselbus. Die anteilige Finanzierung der Elektrobusse macht sie nunmehr für Kommunen zu einer erschwinglichen, ökologischen Alternative. Die gegenüber einem Dieselbus entstehenden Mehrkosten für die Anschaffung werden mit bis zu 80 Prozent finanziert. Die übrigen Ausgaben werden mit bis zu 40 Prozent unterstützt. Neben der Anschaffung der Busse fördert das BMU auch die notwendige Ladeinfrastruktur sowie weitere Kosten im Zusammenhang mit dem Einsatz der Fahrzeuge, wie notwendige Werkstattausrüstung oder Schulungen von Fahr- und Werkstattpersonal. Eine Förderbedingung ist der nachgewiesene Einsatz erneuerbarer Energien beim Laden der Busbatterien. Eine Kumulierung mit Landesmitteln ist, wie im Falle der KVB, möglich.

Bereits seit Anfang 2017 fördert das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen die Anschaffung von batterie-elektrisch- und wasserstoffbetriebenen Linienbussen des ÖPNV, die dafür notwendige Ladeinfrastruktur sowie die Werkstatteinrichtungen. Die Anschaffung von E-Bussen wird mit 60 Prozent der Kosten, die den Preis eines regulären Dieselbusses übersteigen, gefördert. Die Infrastrukturkosten werden sogar mit 90 Prozent gefördert. Mit dieser Förderung soll der Markthochlauf dieser Fahrzeuge unterstützt werden. Elektromobilität ist nicht nur ein Beitrag zur Luftreinhaltung, auch die Lärmbelästigung der Anwohner durch Dieselmotoren nimmt ab. Das Land hat hierzu 2019 zusätzliche Fördermöglichkeiten für den Einsatz emissionsarmer Busse im Öffentlichen Personennahverkehr geschaffen.

29.06.2021 | Pressemitteilung Nr. 154/21 | Verkehr
Gemeinsame Pressemitteilung von Bundesumweltministerium und NRW-Ministerium für Verkehr
https://www.bmuv.de/PM9682
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