Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat sich für einen besseren Schutz der Alleen ausgesprochen und sich dem Aufruf zur Gründung der Schutzgemeinschaft Brandenburger Alleen angeschlossen. Zur Gründungsversammlung der Schutzgemeinschaft haben zahlreiche Umweltverbände und Bürgerinitiativen für den heutigen Dienstagabend nach Potsdam eingeladen.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Der Schutz und die Pflege des Kulturgutes Alleen ist dringlicher denn je. Es ist zu wünschen, dass Länder und Gemeinden den Schutz der Alleen noch mehr als bisher als ihre ureigenste Aufgabe ansehen. Deshalb begrüße ich die Gründung der Schutzgemeinschaft Brandenburger Alleen und unterstütze das Ziel, bei den Bürgerinnen und Bürgern die historische, ökologische und symbolische Bedeutung von Alleen in Erinnerung zu rufen und bei den zuständigen Verwaltungen die langfristige Sicherung bestehender Alleen einzufordern." Trittin sprach sich für eine vernünftige Güterabwägung zwischen der Verkehrssicherheit und dem Schutz der Alleen aus. Beide Ziele seien durchaus miteinander vereinbar. Das eine dürfe nicht auf Kosten des anderen verwirklicht werden. Der Bundesumweltminister forderte, kranke und gefällte Bäume durch Nachpflanzungen so zu ersetzen, dass der Charakter der Alleen erhalten bleibe. "Zu einer Allee gehört nun einmal, dass sie im Sommer über der Straße ein geschlossenes grünes Dach bildet."
Bereits in der Vergangenheit hatte sich der Bundesumweltminister mehrfach für den Schutz der alten Alleen eingesetzt. So hatte er im vergangenen Jahr die Schirmherrschaft für die Aktion "Jahrtausend-Alleen" des Deutschen Städte- und Gemeindebundes übernommen.
Die Bepflanzung der Straßen und Alleen ist die visuell am besten wahrnehmbare Form landschaftlicher Gestaltung in historischer Zeit. Dies gilt für viele Länder Europas. Berühmt sind die Ulmenalleen in den Niederlanden und die Platanenalleen in Frankreich. In Deutschland sind die Alleen vor allem in den östlichen Bundesländern, insbesondere in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, noch weitgehend erhalten. "Dass hier noch so viele schöne Alleen vorhanden sind, ist vielfach auf das Engagement von Bürgerinitiativen und Verbänden zurückzuführen", so Trittin. Leider fielen die Alleen im Laufe der Zeit mehr und mehr dem ansteigenden Straßenverkehr und dem damit verbundenen Ausbau der Straßen zum Opfer. In den 60er und 70er Jahren wurden im Westen der Republik Alleen reihenweise abgeholzt. Dass heute hier ein Umdenken stattgefunden hat, belegt auch die vom ADAC getragene Initiative einer "Deutschen Alleenstraße" von Rügen bis zum Bodensee.