BMU-Förderprogramm unterstützt soziale Einrichtungen bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels
Das Familienzentrum der Diakonie Hochrhein hat heute von der Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter einen Förderscheck über gut 95.500 Euro erhalten. Mit Hilfe der Fördermittel will das Mehrgenerationenhaus seine Außenanlagen besser vor Extremwetterereignissen schützen. Die Terrasse der Forschungsstation soll ein Glasdach zum Schutz vor Regen und Hitze bekommen. Außerdem soll eine neue Überdachung die Naturbühne bei jedem Wetter trocken halten. Die entsprechenden Fördermittel stammen aus dem Programm "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen". Das BMU will mit den Geldern die Anpassung an den Klimawandel unterstützen sowie das Arbeitsumfeld der Beschäftigten und die Lebensqualität in den Einrichtungen verbessern.
Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter: "In den vergangenen Sommern haben wir in Deutschland immer wieder lange Hitzewellen oder Starkregen erlebt. Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen. Kinder und Jugendliche bekommen das zu spüren, wenn Spielplätze und Lernorte wie das Abenteuerland Hochrhein bei Extremwetter nicht genutzt werden können. Gerade in Zeiten von Pandemie und Lockdown sind Angebote wichtig, damit Kinder und Jugendliche sich bewegen und Neues entdecken können. Mit dem Förderprogramm will das BMU soziale Einrichtungen bei Vorsorge und Anpassung an den Klimawandel unterstützen. Sie sollen auch das nötige Wissen und Finanzmittel bekommen, erlebbare Klimabelastungen mit konkreten Maßnahmen abzumildern, wie zum Beispiel einem Glasdach, das vor Hitze und Regen schützt."
Das Familienzentrum Hochrhein ist ein Mehrgenerationenhaus in Lauchringen, ein Bereich hiervon ist das Abenteuerland mit rund 2000 jungen Gästen pro Jahr. Ziel des Abenteuerlandes ist es Jung und Alt, Menschen mit oder ohne Behinderung einen öffentlichen Raum zur freien und ungezwungenen Entfaltung zu geben. Das ermöglicht, sich in naturnaher Umgebung zu begegnen. Die kostenlosen Angebote umfassen Klettern, Bauen, Natur-Beobachtungen, aber auch musisch-kulturelle Aktivitäten auf einer Theaterbühne und in einer Forschungsstation. Das Abenteuerland ist an seinem neuen Standort mangels Bäumen und Büschen der direkten Sonneneinstrahlung oder Starkregen ausgesetzt. Mit den Fördermitteln des BMU sollen die Theaterbühne und die Terrasse vor der Forschungsstation überdacht und geschützt werden. Häufig mussten in den vergangenen Jahren Veranstaltungen und Aktionen wegen Hitze oder Regen abgesagt werden, da es in der Nähe keine überdachte Ausweichmöglichkeit gibt.
Das BMU-Förderprogramm richtet sich bundesweit an Kommunen, gemeinnützige Vereinigungen sowie Organisationen und Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen. Mit 150 Millionen Euro fördert das Bundesumweltministerium bis 2023 individuelle Beratungen, umfassende Anpassungskonzepte und konkrete Maßnahmen, um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. Die Maßnahmen zur Klimaanpassung dienen zugleich dem Klimaschutz, der Biodiversität, dem Speichern von Regenwasser, der besseren Luftqualität oder dem Lärmschutz. Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels schaffen gleichwertigere Lebensverhältnisse und mindern Risiken für Gesundheit, Infrastruktur, Wirtschaft und mehr.
Die hohe Zahl der eingereichten Anträge, die Ende 2020 im ersten Förderfenster des neuen Programms "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" eingereicht wurde, zeigt, dass das Thema bei Kommunen, Wohlfahrtsverbänden und sonstigen Trägern sozialer Einrichtungen bereits angekommen ist. Innerhalb von sechs Wochen waren aus dem gesamten Bundesgebiet – trotz der hohen Belastungen durch die zweite Corona-Welle – rund 600 Anträge mit einem Fördervolumen von fast 100 Millionen Euro eingegangen. Derzeit prüft das BMU in Zusammenarbeit mit dem Projektträger ZUG gGmbH alle vorliegenden Anträge.