BMU-Förderprogramm unterstützt soziale Einrichtungen bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels
Soziale Einrichtungen aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen erhalten zum Tag der Pflege von der Bundesumweltministerin je einen Förderscheck. Damit gehen fünf neue Projekte aus dem Förderprogramm "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" an den Start. Mit Hilfe dieser Fördermittel wollen die Einrichtungen konkrete Maßnahmen wie zum Beispiel Verschattungen zum Hitzeschutz sowie Beratungen und umfassende Anpassungskonzepte finanzieren. Mit dem Förderprogramm aus dem Konjunktur- und Zukunftspaket will das BMU gegen die Folgen des Klimawandels vorgehen sowie das Arbeitsumfeld der Beschäftigten und die Lebensqualität in den Einrichtungen verbessern.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Pflegeheime, Pflegedienste und auch Seniorenzentren und Kitas sind in besonderem Maße auf unsere Unterstützung angewiesen. Neben der Corona-Pandemie stellt auch der Klimawandel das Gesundheits- und Sozialwesen vor enorme Herausforderungen. Der Umgang mit dem Klimawandel wird für soziale Dienste ein immer wichtigeres Thema. Mit dem BMU-Förderprogramm will ich helfen, Wissen über die Folgen des Klimawandels sowie über Vorsorgemöglichkeiten und Risikominimierungen zu vermitteln und bereits erlebbare extreme Klimabelastungen in den sozialen Einrichtungen mit konkreten Maßnahmen abzumildern. Wasserspielplatz und Sonnensegel, mehr kühles Grün auf den Außenflächen oder solargetriebene Rollläden können die Lage spürbar verbessern. Mit Beratung und Konzepten für die Klimaanpassung bekommen soziale Einrichtungen zudem eine Unterstützung, die genau zu ihnen passt und noch in vielen Jahren wirkt."
Die bewilligten Vorhaben des Förderprogramms "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" kommen aus verschiedenen Teilen Deutschlands:
- Diakonie Tagespflege Spandau gGmbH: Ergänzung der Flachdachbereiche mit einem Gründach, das als Leichtbauweise ausgeführt und begrünt wird.
- Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Cottbus/Niederlausitz e.V.: Risikoanalyse und umfassende Beurteilung des Baubestands, Analyse Anpassungsbedarfe, Erstellung eines Maßnahmenkatalogs
- Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Güstrow e.V.: Verschattung der Parkanlage der DRK-Tagespflege durch Aufstellung einer Markisenanlage
- Arbeiter-Samariter-Bund, Ortsverband Luckau/Dahme e.V.: Regenwasserzisterne zur Bewässerung der Freiflächen in Dürreperioden, Wasserspiel zur Regulierung des Mikroklimas, Pavillons zum Sonnenschutz
Das Förderprogramm richtet sich bundesweit an Kommunen, gemeinnützige Vereinigungen sowie Organisationen und Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen. Mit 150 Millionen Euro fördert das Bundesumweltministerium bis 2023 individuelle Beratungen, umfassende Anpassungskonzepte und konkrete Maßnahmen, um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. Die Maßnahmen zur Klimaanpassung dienen zugleich häufig auch dem Klimaschutz, der Biodiversität, dem Speichern von Regenwasser, der Verbesserung der Luftqualität oder dem Lärmschutz. Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels tragen zur Schaf-fung gleichwertiger Lebensverhältnisse in unserer Gesellschaft bei und mindern unter anderem die Risiken für Gesundheit, Infrastruktur, Wirtschaft und mehr.
Die hohe Zahl der eingereichten Anträge, die Ende 2020 im 1. Förderfenster des neuen Pro-gramms "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" eingereicht wurde, zeigt, dass die Anpassung an die Folgen des Klimawandels bei Kommunen und Wohlfahrtsverbänden und sonstigen Trägern sozialer Einrichtungen bereits ein bedeutendes Thema ist. Innerhalb von sechs Wo-chen waren aus dem gesamten Bundesgebiet – trotz der hohen Belastungen durch die zweite Corona-Welle – rund 600 Anträge mit einem Fördervolumen von fast 100 Millionen Euro eingegangen. Derzeit prüft das BMU in Zusammenarbeit mit dem Projektträger, der ZUG gGmbH alle vorliegenden Anträge. Ein weiteres Förderfensters ist geplant und wird rechtzeitig bekannt-gegeben.