Das Bundesumweltministerium weist einen Bericht der Bild am Sonntag als unzutreffend zurück. Die Bundesregierung plant keine Schwefelsteuer, sondern fördert die flächendeckende Einführung von schwefelfreien Kraftstoffen. Mit einem Aufschlag von 3 Pfennig je Liter ab 1.11.2001 werden nur die schwefelhaltigen Kraftstoffe belastet, die infolgedessen durch eine Punkt-Umstellung ab diesem Datum nicht mehr angeboten werden. Für die Verbraucher ist diese Umstellung also nicht mit zusätzlichen Steuerbelastungen verbunden, weil ihnen ab diesem Zeitpunkt flächendeckend der neue Treibstoff zur Verfügung stehen wird. Die Umstellung auf Schwefelfrei erfordert auch keinerlei Umrüstungen am Fahrzeug.
Die Einführung von schwefelfreien Kraftstoffen zahlt sich nicht nur für die Umwelt aus, sondern auch für den Autofahrer: Mit Schwefelfrei kann der Spritverbrauch um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Außerdem erhöht der neue Kraftstoff die Wirkung und Haltbarkeit der Katalysatoren. Schließlich gibt die Einführung von schwefelfreiem Benzin und Diesel auch der deutschen Automobilindustrie die Möglichkeit, Fahrzeuge mit neuen Magermotoren auf den Markt zu bringen, die auf Schwefelfrei angewiesen sind. Aus all diesen Gründen hat sich eine "große Koalition" für Schwefelfrei gebildet: Nicht nur die Umweltminister der Länder, sondern auch die Automobilwirtschaft, die Autofahrerclubs und die Umweltverbände haben wiederholt die frühzeitige Einführung von schwefelfreien Kraftstoffen gefordert.
Im übrigen geschieht die Einführung von schwefelfreien Kraftstoffen nicht im nationalen Alleingang, wie Bild am Sonntag behauptet, sondern im europäischen Kontext. Schwefelfreie Treibstoffe wurden in anderen Ländern wie Großbritannien und Dänemark längst eingeführt.