Umweltfreundliche Computertastatur auf der CeBIT ´98 vorgestellt

24.03.1998
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 021/98
Thema: Konsum und Produkte
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Merkel: Ökologisch optimierte Produkte sind Bausteine für eine nachhaltige Entwicklung

Merkel: Ökologisch optimierte Produkte sind Bausteine für eine nachhaltige Entwicklung

"Daß ein Unternehmen eine Partnerschaft mit einem Umweltverband eingeht, um ein ökologisch optimiertes Produkt zu entwickeln, ist in Deutschland noch längst nicht der Regelfall. In Zusammenarbeit mit dem BUND hat die Firma Cherry eine umweltfreundliche Computertastatur entwickelt und damit ein Beispiel gegeben, das hoffentlich Nachahmer findet," erklärte Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel heute auf der CeBIT ´98 in Hannover. Die von der Firma Cherry vorgestellte besonders umweltverträgliche Computertastatur orientiert sich an den Anforderungen des deutschen Umweltzeichens "Blauer Engel" und geht sogar in einzelnen Punkten deutlich über diese Anforderungen hinaus. Angesichts der Tatsache, daß Personalcomputer immer mehr zur selbstverständlichen Ausstattung auch in privaten Haushalten gehören, ist es umweltpolitisch erforderlich, alle technischen Optimierungsmöglichkeiten zu nutzen. Dies gilt sowohl im Hinblick auf die abfallwirtschaftlichen Fragestellungen als auch auf den möglichst geringen Energieverbrauch.

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel: "Die heute vorgestellte Computertastatur macht deutlich, wie schnell sich der Stand der Technik im Kommunikationsbereich weiterentwickelt. Wurden noch vor etwas mehr als einem Jahr die Anforderungen des Blauen Engels an Personalcomputer als so vorbildlich angesehen, daß sie von anderen Ländern ohne wesentliche Änderungen zur produktbezogenen Kennzeichnung verwendet wurden, so zeigt sich heute, daß noch technische Optimierungsmöglichkeiten bestehen. Diese gilt es auszuschöpfen. Gerade weil Personalcomputer mittlerweile zum Massenprodukt geworden sind, ist der Effekt solcher Anstrengungen vergleichsweise groß. Produktbezogener Umweltschutz braucht die Dynamik des technischen Fortschritts. Der Computerbereich ist ein Paradebeispiel dafür, daß Effizienzgewinne in Größenordnungen innerhalb vergleichsweise kleiner Zeiträume möglich sind. Trotz massenhafter Anwendung führt der drastische Rückgang z. B. des spezifischen Energieverbrauchs dazu, daß die absolute Umweltinanspruchnahme begrenzt werden kann. Dies ist Ziel einer nachhaltigen Entwicklung: Angesichts der erheblichen Effizienzverbesserungsmöglichkeiten steht nicht der Konsumverzicht im Vordergrund, sondern die Erschließung und Ausschöpfung der Chancen, die uns moderne Technik bietet."

Das Beispiel der umweltfreundlichen Computer-Tastatur macht das Zusammenwirken zwischen produktbezogener Kennzeichnung und Innovationsanstrengungen der Hersteller von Computertechnik deutlich. Bei der Fortschreibung der heute geltenden Anforderungen des Blauen Engels für Personalcomputer werden die Fortschritte berücksichtigt werden können. In einem kontinuierlich ablaufenden Prozeß können so schrittweise neue Ideen dazu führen, daß Umweltgüter und Rohstoffe geschont werden sowie ein Beitrag zum globalen Klimaschutz geleistet wird. Wenn dieser Beitrag im Einzelfall relativ klein erscheinen mag, so zeigt die vom Umweltbundesamt im letzten Jahr durchgeführte Untersuchung zu stand-by-Verlusten von Büro- und Haushaltsgeräten, daß das Sprichwort "Kleinvieh macht auch Mist" sich immer wieder bewahrheitet. So werden gegenwärtig in Deutschland rund 11 Prozent des Stroms durch zeitweise unbenutzte, im Leerlauf betriebene Geräte verbraucht. Dies entspricht der Erzeugungskapazität wenigstens eines großen Kraftwerks.

Ein weiterer wichtiger Punkt besteht darin, daß bereits bei der Konstruktion der Geräte ökologisch optimiert wird. Dies heißt etwa Verwendung von Recyclingmaterialien und ein umweltgerechtes Design, das die spätere unproblematische Abfallverwertung erleichtert. Hinzu kommt der Aspekt der Wartungsfreundlichkeit.

24.03.1998 | Pressemitteilung 021/98 | Konsum und Produkte
https://www.bmuv.de/PM937
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