Mit Künstlicher Intelligenz das Erdsystem besser verstehen

30.11.2020
Eine Erdkugel auf der die Vernetzung Europas hervorgehoben ist.
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 218/20
Thema: Digitalisierung
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Leitung: Svenja Schulze
Amtszeit: 14.03.2018 - 08.12.2021
19. Wahlperiode: 14.03.2018 - 08.12.2021
Bundesumweltministerin Svenja Schulze überreichte virtuell den Förderbescheid für das Projekt "KI STrategie für Erdsystemdaten" (KISTE) in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro.

Bundesumweltministerium fördert KI-Leuchtturmprojekt in Nordrhein-Westfalen mit 2,5 Millionen Euro

Bundesumweltministerin Svenja Schulze überreicht heute virtuell den Förderbescheid für das Projekt "KI STrategie für Erdsystemdaten" (KISTE) in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro. Ziel des Projektes ist es, Daten über den Zustand von Natur und Umwelt mittels Künstlicher Intelligenz (KI) zu analysieren, aufzubereiten und öffentlich zur Verfügung zu stellen. So können etwa Wetterextreme wie Starkregen und Dürre künftig besser vorhergesagt werden. Das Projekt ist Teil der Förderinitiative "KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen". Das Bundesumweltministerium fördert mit dieser Initiative Projekte, die Künstliche Intelligenz nutzen, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Künstliche Intelligenz kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, das Klima und das Erdsystem besser zu verstehen. Dabei sind fundierte Daten entscheidend, um die Folgen des Klimawandels wie Hochwasser und Hitzewellen vorherzusagen. Die Daten sind aber auch für den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien wichtig: So lässt sich zum Beispiel durch die genaue Vorhersage der Wolkenbildung besser planen, wann und wo Strom aus Sonnenenergie verfügbar ist. Mit dem neuen Projekt wollen wir  Künstliche Intelligenz gezielt einsetzen, um die Veränderungen unserer Umwelt zukünftig noch besser zu erfassen. Genau solche KI-Innovationen brauchen wir, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und mit konkreten Lösungen die Klimakrise zu bewältigen."

Hinter dem Projekt KISTE steht ein Konsortium aus dem Forschungszentrum Jülich, der Universität zu Köln, der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und den Unternehmen Ambrosys und 52° North Initiative for Geospatial Open Source Software. Ziel dieses gemeinsamen Projektes ist es, mit Hilfe von KI Erdsystemdaten fundiert zu analysieren und die Ergebnisse und Methoden mit einer möglichst breiten Anzahl an Forschenden zu teilen. Hierzu baut das Projekt zwei miteinander verknüpfte Plattformen auf: eine KI-Plattform zur Umweltanalyse, die Datensets und KI-basierte Werkzeuge bereitstellt, und eine KI-Lernplattform, bei der vor allem Studierende direkt Methoden und Analyseverfahren ausprobieren können. Die Inhalte der Lernplattform basieren auf Daten in den Themenfeldern Wolken, Schnee/Eis, Wasser, Luftqualität und Vegetation.

Das Projekt gehört zu den insgesamt fünfzehn ausgewählten Leuchtturmprojekten der Förderlinie 2 der Initiative "KI-Leuchttürme", die das Bundesumweltministerium mit einer Laufzeit von insgesamt drei Jahren fördert. Die Bandbreite der Projekte deckt dabei unterschiedliche Themen ab, wie etwa Artenschutz, nachhaltigen Konsum, intelligente Stromnetze und eine umweltverträgliche Landwirtschaft.

Allgemeine Informationen zur Förderinitiative

Die BMU-Förderinitiative ist ein Beitrag zur Umsetzung der KI-Strategie der Bundesregierung mit dem Ziel, Deutschland und Europa zu einem führenden Standort für KI-Technologien zu machen und dabei eine verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Entwicklung und Nutzung von KI voranzubringen. Das Bundesumweltministerium fördert damit Projekte, die Künstliche Intelligenz nutzen, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen und beispielgebend sind für eine umwelt-, klima-, gesundheits- und naturgerechte Digitalisierung ("KI-Leuchttürme").

In zwei Förderlinien adressiert die Initiative Projekte in unterschiedlichen Entwicklungsstadien: Während Förderlinie 1 die Ausarbeitung kreativer Ideen fördert, richtet sich Förderlinie 2 an Projekte mit einem höheren Reifegrad. Diese sollen Entwicklung, Einsatz und Vermittlung KI-basierter Anwendungen für ökologische Herausforderungen vorantreiben. Für die gesamte Initiative wurden rund 300 Ideen eingereicht und 28 Projekte ausgewählt (13 Projekte der Förderlinie 1 und 15 Projekte der Förderlinie 2). Hierfür stehen aus dem Haushalt 2020 Fördermittel in Höhe von 40 Millionen Euro bereit.

Zuständige Projektträgerin für die Förderinitiative KI-Leuchttürme ist die Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH.

Digital-Gipfel 2020

Der Digital-Gipfel 2020 der Bundesregierung steht im Zeichen des Themas "Digital nachhaltiger leben". Am 1. Dezember wird Umweltministerin Svenja Schulze  zum Thema "Doppelte Transformation: Digitalisierung und Umwelt zusammen denken" sprechen und in diesem Rahmen Einblicke in weitere KI-Leuchttürme des Bundesumweltministeriums geben, die für das große Potenzial der digitalen Technologie für die Umwelt stehen (1. Dezember 2020, 12:00 bis 12:30 Uhr).

30.11.2020 | Pressemitteilung Nr. 218/20 | Digitalisierung
https://www.bmuv.de/PM9355
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