Insekten im eigenen Garten schützen

29.10.2020
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 192/20
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Leitung: Svenja Schulze
Amtszeit: 14.03.2018 - 08.12.2021
19. Wahlperiode: 14.03.2018 - 08.12.2021
In der Insektenschutzakademie sollen Kinder und Erwachsene mehr über Artenschutz erfahren, um sich selbst für Insektenvielfalt einsetzen zu können. Ein großer Insektenschutz-Schaugarten entsteht im Landkreis Oldenburg.

Neues Projekt in Niedersachsen fördert privates Engagement für die Artenvielfalt

In einer neuen Insektenschutzakademie erfahren Kinder und Erwachsene Wissenswertes über die biologische Vielfalt und ihre Schutzbedürftigkeit und lernen, wie sie sich selbst für die Insektenvielfalt einsetzen können. Das Regionale Umweltbildungszentrum Hollen e. V. wird dafür unter anderem einen großen Insektenschutz-Schaugarten anlegen sowie regionale und virtuelle Bildungsangebote entwickeln. Das Bundesamt für Naturschutz fördert das Vorhaben im Landkreis Oldenburg mit Mitteln des Bundesumweltministeriums in Höhe von rund 660.000 Euro.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Ein wirksamer Insektenschutz muss auf vielen verschiedenen Ebenen ansetzen: Handlungsbedarf besteht nicht nur in der Landwirtschaft oder auf öffentlichen Grünflächen ‒ Insektenschutz fängt auch vor der eigenen Haustür an. Die Insektenschutzakademie INSA kann hierfür künftig die Grundlage schaffen und Menschen über Insekten informieren und für ihren Schutz sensibilisieren. Auch Schülerinnen und Schüler als die Insektenschützenden der Zukunft werden in dem neuen Projekt angesprochen."

BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: "Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung wünscht sich laut unserer aktuellen Naturbewusstseinsstudie mehr Kenntnisse über Arten – bevorzugt vermittelt durch Führungen in der Natur und durch schulische Bildungsangebote. Beides wird im Projekt INSA aufgegriffen: Einerseits in Form eines etwa 2.000 Quadratmeter großen, öffentlich zugänglichen Insektenschutz-Schaugartens, der vor Ort angelegt werden soll, und andererseits durch neu entwickelte Unterrichtseinheiten und weitere Fortbildungsmaterialien, die sowohl außerschulisch als auch ergänzend zum Unterricht oder bei Projektwochen zum Einsatz kommen sollen."

Im Projekt "INsektenSchutzAkademie INSA – Insektenschutz im eigenen Garten" wird ein breites Bildungsangebot zu den Themen Biodiversität und Insektenschutz entwickelt, das ab 2022 erprobt wird und anschließend langfristig verfügbar ist. Im 2.000 Quadratmeter großen Insektenschutz-Schaugarten, den das Umweltbildungszentrum Hollen e. V. anlegt, können die Besuchenden dann sehen, wie Insektenschutz in der Umsetzung aussieht. Sie sollen so motiviert werden, im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon aktiv zu werden.

Die Angebote richten sich an verschiedene Altersgruppen: Für Erwachsene werden Fortbildungen und Vorträge entwickelt, für Schülerinnen und Schüler von der Grundschule bis zur weiterführenden Schule außerschulische Unterrichtseinheiten. Als Austauschplattform für Teilnehmende der Akademie, Fachleute und andere Interessierte aus der Region werden ein Arbeitskreis ins Leben gerufen und ein jährlicher Insektenschutz-Aktionstag inklusive Insektenzählaktion organisiert. Parallel zu den Angeboten vor Ort entsteht die Insektenschutzakademie auch online mit einem interaktiven Rundgang durch den Schaugarten und Materialien zum Download, die bundesweit an Schulen, anderen Umweltbildungseinrichtungen und privat zum Einsatz kommen sollen.

Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt

Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.

Informationen

Insekten schützen - Vielfalt bewahren

Insektensterben stoppen

29.10.2020 | Pressemitteilung Nr. 192/20 | Naturschutz
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesamt für Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM9297
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