Jürgen Trittin: Fledermäuse brauchen unsere Hilfe

04.08.2000
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 144/00
Thema: Artenschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die Bevölkerung zur Mithilfe beim Schutz bedrohter Fledermausarten aufgerufen. Fledermäuse gehören zu den am stärksten gefährdeten Säugetierarten in Europa. Viele der 21 einheimischen Fledermausarten haben ihre Quartiere auf Dachböden, in Mauerspalten und Kellern. Dadurch laufen sie Gefahr, im Zuge von Gebäudesanierungen ihre Quartiere zu verlieren. "Das muss nicht sein", erklärte Trittin, "Es gibt heute durchaus Möglichkeiten, Gebäude so zu modernisieren, dass Fledermausquartiere erhalten bleiben können." Im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz sei speziell für Architekten eine Anleitung zur Schaffung von Fledermausquartieren an Gebäuden entwickelt worden. "Ich hoffe, dass die Ergebnisse dieses Projekts in der Fachwelt beachtet und in die tägliche Praxis am Bau einfliessen", sagte Trittin.

Der Bundesumweltminister übernimmt auch in diesem Jahr wieder die Schirmherrschaft für das vierte europäische Fest der Fledermäuse, das am 2. und 3. September auf der Spandauer Zitadelle in Berlin stattfinden wird. Dieses Fest steht in Zusammenhang mit dem 1991 geschlossenen europäischen Abkommen zur Erhaltung der Fledermäuse, EUROBATS. Im Rahmen dieses Abkommens entstand die Idee, an einem Wochenende in möglichst allen beteiligten Staaten durch koordinierte Aktionen auf die Schutzbedürftigkeit dieser Arten aufmerksam zu machen. Die "Europäische Fledermausnacht" findet dieses Jahr zum vierten Mal in Folge statt. Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Die 4. Europäische Fledermausnacht mit ihren Aktionen in ganz Deutschland soll helfen, die Öffentlichkeit für den Schutz der Fledermäuse zu sensiblilisieren. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit vielen europäischen Nachbarn koordinierte Anstrengungen für die Erhaltung dieser Arten unternehmen. Ich danke allen, die sich an dieser Arbeit beteiligen, insbesondere den vielen ehrenamtlichen Fledermauskundlern und -schützern."

Der Fledermausschutz geniesst international immer grössere Anerkennung. So konnte bei der Ende Juli in Bristol zu Ende gegangenen 3. Vertragsstaatenkonferenz von EUROBATS die 20. Vertragspartei, Rumänien, begrüsst werden. In naher Zukunft steht der Beitritt weiterer süd- bzw. osteuropäischer Staaten an. Das Abkommen ist eine wichtige Grundlage für die internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Fledermäuse.

04.08.2000 | Pressemitteilung 144/00 | Artenschutz
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