Bundesumweltministerin Schulze nimmt am 30. September am Gipfeltreffen der UN zur biologischen Vielfalt und an Side-Events im Vorfeld teil
Bundesumweltministerin Svenja Schulze nimmt am Mittwoch, dem 30. September, am virtuell ausgerichteten Gipfeltreffen der Vereinten Nationen zur biologischen Vielfalt teil, mit dem auf höchster politischer Ebene ehrgeizige Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt angestoßen werden sollen. Bereits im Vorfeld des eintägigen UN-Gipfels finden virtuelle Dialogveranstaltungen statt, die von der Zivilgesellschaft und multilateralen Organisationen organisiert werden. Die Bundesumweltministerin wird am "Global Ambition Day" am Montag, dem 28. September, das internationale Engagement der Bundesregierung bekräftigen, den Verlust von Arten und Lebensräumen aufzuhalten.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "In der Corona-Pandemie haben viele Menschen weltweit gelernt, wie wichtig eine intakte Natur ist, auch für die Pandemie-Prävention. Jetzt hat die Weltgemeinschaft die Chance, aus dieser Krise zu lernen. Artenvielfalt und funktionierende Ökosysteme sind zentral, um Naturkatastrophen zu verhindern. Die biologische Vielfalt ist unsere Lebensversicherung. Vom Gipfel der Vereinten Nationen zur biologischen Vielfalt erhoffe ich mir neuen Schwung für den internationalen Schutz der Biodiversität, auch im Sinne der Pandemie-Prävention."
Ziel des Gipfels ist es, politische Unterstützung für einen neuen globalen Rahmen für den Schutz der biologischen Vielfalt nach 2020 zu mobilisieren. Dieser soll bei der 15. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt im kommenden Jahr angenommen werden. Deutschland setzt sich dabei ein für ehrgeizige und messbare Ziele sowie klare Regeln für Umsetzung, Überwachung und Nachsteuerung, die das Erreichen der Ziele gewährleisten.
Der Gipfel beginnt am Mittwoch, 16:00 Uhr deutscher Zeit. Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet um 21:00 Uhr deutscher Zeit mit einer Videobotschaft die Dialogrunde zum Thema "Bekämpfung des Verlusts an biologischer Vielfalt und Mainstreaming der biologischen Vielfalt für eine nachhaltige Entwicklung". Mainstreaming bedeutet, den Erhalt der Biodiversität in allen Lebens- und Politikbereichen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verankern. Bundesministerin Schulze wird die Dialogrunde anschließend moderieren.
Ein Höhepunkt im Vorfeld des Gipfels ist am Montag das "Leaders Event for Nature and People", bei dem sich Staaten mit dem "Leader’s Pledge for Nature" zu einem ambitionierten Biodiversitätsschutz bekennen. Für die Bundesregierung wird Bundesumweltministerin Schulze die Initiative unterstützen. Auch bei einem weiteren Side-Event zum Thema "Creating a Nature Based Planetary Safety Net" wird Bundesumweltministerin Schulze vertreten sein.
Hintergrundinformationen
Wie weit die Welt noch von einem "Leben im Einklang mit der Natur" entfernt ist, zeigt der Global Biodiversity Outlook, der am 15. September 2020 vom Sekretariat des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt vorgelegt wurde. Dieser gibt eine Zusammenfassung des weltweiten Zustands der biologischen Vielfalt: Keines der 20 Aichi-Biodiversitätsziele, die vor zehn Jahren vereinbart wurden, wird vollständig erreicht. Nur sechs Ziele wurden teilweise erreicht. Es gibt aber auch ermutigende Botschaften. So hat sich der Anteil an Schutzgebieten weltweit im Zeitraum 2000 bis 2020 auf circa 15 Prozent an Land und auf sieben Prozent bei Meeresgebieten vergrößert. Auch ist die Abholzungsrate weltweit um etwa ein Drittel im Vergleich zum vorangegangenen Jahrzehnt zurückgegangen. Um die fortschreitende Zerstörung der Ökosysteme, in und von denen wir Menschen leben, aufzuhalten, besteht jedoch weiter dringender Handlungsbedarf.