Bundesumweltminister Jürgen Trittin beabsichtigt, den Bau einer innovativen Abwasserbehandlungsanlage in der Papierfabrik Palm GmbH ∓mp;mp;mp; Co. KG im bayerischen Eltmann (nahe Bamberg) zu fördern. Für dieses Pilotprojekt werden aus dem "Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen" des Bundesumweltministeriums Mittel in Höhe von über 1 Million DM bereitgestellt.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Das Vorhaben der Papierfabrik Palm ist vor allem deshalb beispielgebend, weil das Unternehmen für seine Branche technologisches Neuland betritt und eine Pionierleistung für den Umweltschutz erbringt, ohne dass sich dies unmittelbar auf der wirtschaftlichen Habenseite verbuchen lässt. Für die Gewässerreinhaltung ist dieser Schritt von grossem Wert, weil er auch anderen Unternehmen den Weg zeigt, wie durch den Einsatz moderner Technologie Schadstoffbelastungen weiter reduziert und gesetzliche Vorgaben noch unterschritten werden können. Zugleich leisten Unternehmen wie dieses Schrittmacherdienste für die deutsche Umweltschutzindustrie und tragen dazu bei, dass die Bundesrepublik beim Export von Umwelttechnik weiter zu den führenden Ländern der Welt gehört."
In der Papierfabrik Palm, die Telefonbuch- und Zeitungsdruckpapier aus 100 Prozent Altpapier herstellt, soll die bislang betriebene mechanisch-biologische Abwasserbehandlungsanlage um eine vertiefte Reinigung mittels moderner Nanofiltration für einen Teil des Abwassers erweitert werden. Damit können Schadstoffe wie zum Beispiel Phosphor und Stickstoff stärker reduziert und die Grenzwerte der Abwasservorschriften deutlich unterschritten werden. Mit der verbesserten Abwasserreinigung wird die Möglichkeit geschaffen, gereinigtes und filtriertes Abwasser verstärkt wieder in den Produktionskreislauf zurückzuführen. So soll der Frischwasserverbrauch in der Papierfabrik, der branchenweit üblicherweise zwischen 8 und 15 Kubikmeter pro Tonne Papier liegt, auf rund 5 Kubikmeter gesenkt werden. Der bei der Nanofiltration durch Einsatz von Kalkmilch als Fällungsmittel entstehende Kalkschlamm wird entwässert, getrocknet und kann anschliessend in der Zementindustrie weiterverarbeitet werden.