Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute in Oeversee (Kreis Schleswig) gemeinsam mit dem schleswig-holsteinischen Landesumweltminister Klaus Müller den Startschuss für das Naturschutzgrossprojekt "Obere Treenelandschaft" gegeben. Für das vom gleichnamigen Naturschutzverein entwickelte Projekt wird das Bundesumweltministerium in den nächsten zehn Jahren insgesamt knapp 15 Millionen DM zur Verfügung stellen. Die Obere Treenelandschaft ist damit nach den bereits abgeschlossenen Vorhaben Alte-Sorge-Schleife und Haseldorfer Marsch sowie dem laufenden Projekt Schaalsee (gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern) das vierte derartige vom Bund geförderte Vorhaben im Land Schleswig-Holstein.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Die Obere Treenelandschaft ist mit ihrer Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten sowie ihrer mitunter spröden landschaftlichen Schönheit typisch norddeutsch und aus Naturschutzsicht von bundesweiter Bedeutung. Mit den vom Bund geförderten Massnahmen soll dieser Reichtum dauerhaft erhalten bleiben. Dem grossen Engagement des Naturschutzvereins gemeinsam mit den Kommunen ist es zu danken, dass auch die hier ansässigen Bürgerinnen und Bürger hinter dem Projekt stehen. Damit sind gute Voraussetzungen für ein Gelingen des Vorhabens vorhanden."
Ziel des Naturschutzgrossprojekts ist die Schaffung und Sicherung eines repräsentativen, nach Naturschutzgesichtspunkten entwickelten Ausschnitts der nordwestdeutschen Jungmoränenlandschaft. Die unterschiedlichsten landschaftstypischen Lebensräume wie Moore, Binnendünen, Sandtrockenrasen, Buchen- und Buchenmischwälder mit den dort vorkommenden wildlebenden Pflanzen und Tieren sollen dauerhaft erhalten und soweit erforderlich entwickelt werden. So befindet sich im Gebiet der letzte natürliche Standort der Küchenschelle in Schleswig-Holstein. In den Mooren kommen schmalblättriges Wollgras, weisses Schnabelried und Tierarten wie die Libelle, Moosjungfer sowie die Kreuzotter vor. Im knapp 2000 Hektar umfassenden Projektgebiet soll dem Verbrachen von Landschaft bzw. einer Intensivierung vor allem der landwirtschaftlichen Nutzung entgegengewirkt werden. Neben dem Bundesumweltministerium beteiligen sich das Land Schleswig-Holstein und der Naturschutzverein "Obere Treenelandschaft" als Projektträger mit insgesamt knapp 5 Millionen DM an der Finanzierung des Vorhabens. "Im Rahmen des Förderprogramms für Naturschutzvorhaben von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung stellt das Bundesumweltministerium jährlich rund 40 Millionen DM zur Verfügung. Damit ist es möglich, einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des nationalen Naturerbes und für den Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland zu leisten. Dies ist gerade im dichtbesiedelten Mitteleuropa von besonderer Bedeutung. Projekte wie dieses sollen auch zeigen, dass Naturschutz gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort machbar und von gegenseitigem Vorteil ist," sagte Bundesumweltminister Trittin.