Runder Tisch "Neue Impulse für den nachhaltigen Klimaschutz im Gebäudebestand" nimmt seine Arbeit auf
Am Runden Tisch diskutieren ab heute Schlüsselakteure aus Wohnungs- und Energiewirtschaft, Mieterschutz, Umweltverbänden, Beratung, Wissenschaft und Kommunen über die Chancen integrierter Quartiersansätze für energieeffiziente Gebäudesanierung und nachhaltige Energieversorgung. Der Runde Tisch wird vom Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (DV) mit fachlicher Begleitung durch das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) organisiert und vom Bundesumweltministerium gefördert.
Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, machte zu Beginn der ersten Sitzung deutlich, dass Klimaschutz auch in Zeiten von Corona eine zentrale politische Aufgabe bleibt: "Wir müssen bis 2050 treibhausgasneutral werden. Der Gebäudebestand hat dabei einen wichtigen Part. Um diese Potenziale zu heben, ist es an der Zeit, über einzelne Gebäude hinaus die Quartiere als Ganzes in den Blick zu nehmen und auf diese Weise Synergien zu schaffen. Ich bin sicher, dass der Runde Tisch hierzu konkrete und fundierte Handlungsempfehlungen vorlegen wird."
Auch der Präsident des DV, der ehemalige NRW-Bau- und Verkehrsminister Michael Groschek, begrüßte, dass die Bundesregierung mit dem Klimaschutzprogramm 2030 und dem Corona-Konjunkturpaket den finanziellen Rahmen für wirkungsvollen Klimaschutz im Gebäudebestand deutlich verbessert habe: "Gerade Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer sowie Mieterinnen und Mieter dürfen mit dem Konflikt zwischen leistbaren Wohnkosten und Klimaschutz nicht allein gelassen werden – sonst sinkt die Akzeptanz für energetische Modernisierungen."
Werner Spec, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg, moderierte als Vorsitzender des Runden Tisches die erste der insgesamt vier Sitzungen: "Wir brauchen technologieoffene und sektorenübergreifende Lösungen, die ein integriertes Handeln auf Quartiersebene verfolgen. So lassen sich die Klimaschutzziele wirtschaftlich und bei bezahlbaren Mieten und unter Wahrung unserer Baukultur erreichen. Ebenso wichtig wie die Breitenförderung für direkt umsetzbare Maßnahmen ist die Weiterentwicklung innovativer Technologien der Sektorenkopplung."
In den Quartieren müssen vielfältige Akteursgruppen sektorübergreifend zusammenarbeiten und ihre unterschiedlichen Interessen abstimmen. Genau hier setzt der Runde Tisch an und bringt sowohl bundesweite Verbände und Organisationen als auch Praktiker zum konstruktiven und lösungsorientierten Dialog zusammen.
Gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz müssen die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor bis 2030 auf maximal 70 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente reduziert werden. 2019 lag der Sektor nach vorläufigen Schätzungen des Umweltbundesamtes bei 122 Millionen Tonnen.