Bundesumweltminister Jürgen Trittin reist morgen zum informellen Rat der EU-Umweltminister, der bis Sonntag in Paris tagt. Zentrales Thema des Treffens ist die Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit im Umweltschutz, auch mit Blick auf den internationalen Erdgipfel, der zehn Jahre nach der Gipfelkonferenz von Rio de Janeiro im Jahr 2002 stattfinden und sich u.a. mit der Stärkung des Umweltschutzes in den Vereinten Nationen befassen wird. Um die Ausrichtung des Erdgipfels haben sich Südafrika und Südkorea beworben. Jürgen Trittin: "Deutschland unterstützt die Bewerbung Südafrikas für den Erdgipfel in 2002. Ich freue mich sehr, dass diese Bewerbung international auf breite Unterstützung stößt. Der Gipfel wird sich mit Fragen der internationalen Umweltpolitik und nachhaltiger Entwicklung insgesamt befassen. Er sollte u.a. den Anstoß dafür geben, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi mittelfristig zu einer Weltumweltorganisation aufzuwerten. Die Umweltorganisation der Vereinten Nationen muss gleichberechtigt gegenüber Organisationen wie WTO und WHO auftreten können. Dieses Vorhaben setzt allerdings enge Abstimmung mit der *G77', der Gruppe der Entwicklungsländer voraus. Sonst wird dieses Vorhaben scheitern."
Weitere Themen des Umweltministertreffens sind die Zulassung gentechnisch veränderter Organismen und die Vorbereitung der sechsten Vertragsstaatenkonferenz zum Klimaschutz (COP 6) im November in Den Haag. Deutschland setzt sich für eine möglichst rasche Verabschiedung der revidierten Richtlinie über die Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen ein. Im Vorfeld der Haager Klimakonferenz hatte der Umweltrat bereits im Juni die Grundlagen für ein gemeinsames Vorgehen der EU beschlossen. In Paris sollen hierzu noch wichtige Einzelheiten geklärt werden, um diese bedeutsame Konferenz zu einem Erfolg zu führen. Jürgen Trittin: "Deutschland und die EU setzen sich in den internationalen Verhandlungen nachdrücklich dafür ein, die Glaubwürdigkeit, Wirksamkeit und Integrität der Kyoto-Politiken sicherzustellen und keine Schlupflöcher zuzulassen. Dies setzt reale Reduktionen der klimaschädlichen Stoffe in den Industrieländern und eine aktive Unterstützung durch die Entwicklungsländer voraus."