Treffen mit rund 30 Klimaministerinnen und Klimaministern findet erstmals digital statt
Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der designierte Präsident der nächsten Weltklimakonferenz, der britische Minister für Wirtschaft und Energie Alok Sharma, haben für den 27. und 28. April zum 11. Petersberger Klimadialog eingeladen. Die Konferenz findet dieses Jahr erstmals virtuell als Videokonferenz statt. Inhaltlicher Schwerpunkt ist die Frage, wie die Weltgemeinschaft krisenfester und klimaverträglicher aus der akuten Corona-Pandemie herausgehen kann.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Die Corona-Pandemie erlaubt kein business-as-usual, auch nicht in der Klimapolitik. Zugleich macht diese Krise einmal mehr deutlich, wie wichtig multilaterale Zusammenarbeit ist. Ein abgestimmtes internationales Vorgehen bleibt auch in der Klimapolitik unabdingbar. Darum war es mir wichtig, dass wir uns trotz der Pandemie auch in diesem Jahr zum Petersberger Klimadialog treffen – wenn auch in anderer Form als sonst. Die Frage, wie die Weltgemeinschaft den Neustart der Weltwirtschaft organisiert, ist für den Klimaschutz entscheidend. Der Weg aus der aktuellen Krise ist daher auch ein Thema für die Klimaminister und für die internationale Ebene."
Der britische Minister für Wirtschaft und Energie, Alok Sharma: "Als Präsident der COP26 stehe ich fest zu dem Ziel, den weltweiten Einsatz für den Klimaschutz zu erhöhen, damit wir unsere Zusagen aus dem Pariser Übereinkommen erfüllen. Die Welt muss angesichts der Corona-Pandemie zusammenarbeiten, um einen grünen und krisenfesten Neustart zu ermöglichen, bei dem niemand auf der Strecke gelassen wird. Beim Petersberger Klimadialog werden wir über Möglichkeiten beraten, wie wir dieses Ziel in konkrete Taten umsetzen können."
Wie in den Jahren zuvor bietet der Petersberger Klimadialog eine Plattform für den informellen Austausch auf politischer Ebene, um die aktuellen Fragen der internationalen Klimapolitik zu besprechen. Der Dialog hat sich inzwischen als wichtiger Termin in der internationalen Klimadiplomatie etabliert und wird auch in diesen schwierigen Zeiten Ministerinnen und Minister aus etwa 30 Ländern zusammenbringen. Der Höhepunkt der diesjährigen Sitzung ist das hochrangige Segment unter Teilnahme von UN-Generalsekretär Antonio Guterres und Bundeskanzlerin Angela Merkel am 28. April.
Im Zentrum des Dialogs stehen die Fragen, wie der auf die akute Krisenbekämpfung folgende Neustart organisiert werden kann und wie Staaten trotz der Verschiebung der Weltklimakonferenz (COP 26) weiter ambitionierten Klimaschutz betreiben. Ziel ist, dass nicht nur neue Jobs entstehen, sondern auch Fortschritte für den Klimaschutz erreicht werden, die die Welt insgesamt krisenfester machen ("Green Recovery"). Dazu gehört auch die Frage, wie Konjunkturpakete so gestaltet werden können, dass sie künftig auch engagiertere Klimapolitik ermöglichen.
Neben dem klassischen Austausch zwischen Ministerinnen und Ministern aus allen Weltregionen, wird es erstmals auch einen Austausch mit nicht-staatlichen Akteuren wie Unternehmen, Gewerkschaften, NGOs, Wissenschaft und Städten geben (27. April). Außerdem werden sich die Experten der eingeladenen Staaten zum weiteren Vorgehen bei den internationalen Klimaverhandlungen angesichts der Corona-Einschränkungen austauschen. Ein weiteres Element wird der Austausch über die sozialen Medien sein (#PCD11).
Die Bundesregierung veranstaltet den Petersberger Klimadialog seit 2010. Im ersten Jahr fand er auf dem Petersberg bei Bonn statt. Den Ko-Vorsitz hat jeweils das Land, das der nächsten Weltklimakonferenz vorsitzt.