In Berlin treffen sich heute Vertreter aus mehr als 20 Ländern, um sich über die regulatorischen Aspekte des Rückbaus von Atomkraftwerken auszutauschen. Der Workshop findet im Rahmen der Western European Nuclear Regulators Association (WENRA) statt, die dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert. WENRA versteht sich als unabhängiges europäisches Netzwerk von Leitern atomrechtlicher Aufsichtsbehörden. Das Netzwerk setzt sich für höchstmögliche Standards der kerntechnischen Sicherheit in Europa ein. Der Workshop dient vor allem dem Erfahrungsaustausch. Daneben soll diskutiert werden, wie die Vorgehensweisen beim Rückbau in Europa harmonisiert werden könnten.
Bundesministerin Schulze sagte anlässlich des Workshops: "Bis zum letzten Betriebstag muss die Sicherheit der Atomkraftwerke gewährleistet sein. Selbstverständlich müssen die Betreiber der Atomkraftwerke die höchstmögliche Sicherheit aber auch in der Zeit des Nachbetriebs, der Stilllegung und des Abbaus sicherstellen. Der internationale Erfahrungsaustausch spielt dabei eine wichtige Rolle."
Deutschland verfügt bereits über viel Erfahrung mit der Stilllegung und dem Abbau nuklearer Anlagen. Die ersten Forschungsanlagen und Prototypreaktoren wurden Ende der 60er-/ Anfang der 70er-Jahre außer Betrieb genommen. Seitdem wurden bereits drei Prototypreaktoren stillgelegt, abgebaut und deren Standorte aus der atom- und strahlenschutzrechtlichen Überwachung entlassen. Des Weiteren wurden 31 Forschungsreaktoren sowie neun Anlagen der nuklearen Ver- und Entsorgung erfolgreich stillgelegt und abgebaut. 25 Leistungsreaktoren befinden sich in Deutschland zurzeit in Stilllegung und müssen in den nächsten Jahren zurückgebaut werden.
Auch wenn Deutschland aus der Atomenergie aussteigt, wollen wir in Zukunft am internationalen fachlichen Austausch aktiv teilnehmen. Denn dieser trägt erheblich zur Verbesserung der weltweiten nuklearen Sicherheit bei.