Merkel: Lokale Entsorgungsexperimente nicht auf Kosten der Bürger

03.04.1998
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 40/98 S
Thema: Endlagerprojekte
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Nachdem im Lahn-Dill-Kreis seit heute die Sammlung und Verwertung gebrauchter Verpackungen nicht mehr dem Dualen System überlassen bleiben soll, warnte Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel heute davor, den Streit über Alternativen zum Dualen System auf dem Rücken der Bürger auszutragen.

Das gemeinsam mit der Mainzer Landbell AG verfolgte Konzept des Lahn-Dill-Kreises sieht vor, daß Metall- sowie kleine Kunststoffverpackungen künftig nicht mehr getrennt gesammelt, sondern wieder über die kommunale Restmülltonne entsorgt werden. Der Inhalt der Restmülltonne wird nach Aussondern der Metalle getrocknet und soll anschließend energetisch verwertet werden. Papierfaserhaltige Verkaufsverpackungen sollen in einem "Blauen Sack", große Kunststoffverpackungen in einem zusätzlichen Container neben den Glas- und Zeitungscontainern gesammelt werden.

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel: "Ein Nebeneinander von gelben und blauen Säcken verwirrt die Verbraucher, führt nicht zu mehr Umweltschutz und bringt eine doppelte Kostenbelastung. Der Bürger hat über den Grünen Punkt bereits für die Verwertung der Verpackungen bezahlt. Durch die Einführung eines zweiten Systems aus Restmülltonne und blauem Sack bezahlt er für die Entsorgung ein zweites Mal über die Abfallgebühren. Ich bin sehr für Wettbewerb in der Entsorgungwirtschaft. Er darf aber nicht auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen werden. Ich appelliere an den Lahn-Dill-Kreis, sich mit dem eingerichteten Dualen System an einen Tisch zu setzen und die Möglichkeiten eines gemeinsamen Modellvorhabens abzustimmen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die geltende Verpackungsverordnung eine getrennte Erfassung und stoffliche Verwertung gebrauchter Verpackungen verlangt."

03.04.1998 | Pressemitteilung 40/98 S | Endlagerprojekte
https://www.bmuv.de/PM876
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