Bundesumweltminister Jürgen Trittin begrüßt die gemeinsame Initiative der Umwelt- und Naturschutzverbände NABU, BUND und DNR, Freiwilligendienste als Alternative zum Zivildienst auszubauen. "Mit ihrem Vorschlag, ein "Freiwilliges Jahr" auf Bundesebene einzuführen, setzen die Umwelt- und Naturschutzverbände einen neuen Impuls in der Diskussion, wie der Zivildienst schrittweise umgestaltet werden kann. Ich teile deren Einschätzung, dass Freiwillige die Aufgaben von Zivildienstleistenden im Umweltschutz übernehmen können, denn gerade junge Menschen wollen sich engagieren und etwas für die Gesellschaft tun. Heute bewerben sich zwei bis drei Schülerinnen und Schüler auf einen Platz des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FOEJ). Daher müssen die Mittel, die durch den Rückgang des Zivildienstes frei werden, für dieses gesellschaftliche Engagement breitgestellt werden - zum Beispiel durch eine Ausweitung des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FOEJ) oder auch durch die Einführung eines Freiwilliges Jahres auf Bundesebene. Natürlich ist noch intensiv zu diskutieren, wie die Freiwilligendienste für junge Menschen interessanter und für die Verbände attraktiver gestaltet werden. Ein starker Anreiz ist es sicher, Freiwilligendienste bei Ausbildungsgängen, Fortbildungsmaßnahmen oder als studienbegleitende Praktika anzuerkennen. Ich begrüße es sehr, dass die Umweltverbände frühzeitig ein Konzept mit konkreten Rahmenbedingungen formuliert haben und jetzt zur Diskussion stellen," sagte Jürgen Trittin.
Die Bundesregierung hat am vergangenen Mittwoch beschlossen, den Wehrdienst von zehn auf neun Monate zur verkürzen, was auch erhebliche Auswirkungen auf den Zivildienst im sozialen und ökologischen Bereich haben wird. Gegenwärtig sind rund 5000 Zivildienstleistende vor allem im praktischen Naturschutz, aber auch in der Umweltbildung beschäftigt.
Bundesminister Jürgen Trittin: "Zivildienstleistenden nehmen heute vielfältige Aufgaben wahr, sie pflegen Naturschutzgebiete, kontrollieren Nistkästen, errichten Krötenzäunen, helfen bei Kartierungen oder führen Schulklassen auf Naturlehrpfaden. Wie die Verkürzung des Zivildienstes diese Aufgaben einschränken wird, ist momentan noch nicht abzuschätzen. Das Bundesumweltministerium hat deshalb eine Studie in Auftrag gegeben, welche die Arbeit der Zivildienstleistenden im Umweltschutz evaluieren und Alternativen aufzeigen soll. Die Ergebnisse werden nach der Sommerpause vorliegen, zeitnah mit den Empfehlungen der Arbeitsgruppe "Zukunft des Zivildienstes". Ich denke, beide Berichte werden eine gute Grundlage sein, um gemeinsame Lösungen mit allen Beteiligten zu erarbeiten."