Potential für Umweltmonitoring durch unkonventionelle Datenquellen groß
Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, hat heute das 4. Nationale Forum für Fernerkundung und Copernicus miteröffnet. Mit Copernicus hat die Europäische Union in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA eine eigenständige europäische Infrastruktur geschaffen, um globale Erdbeobachtungsinformationen für umwelt- und sicherheitspolitische Herausforderungen bereitzustellen. Deutschland ist der größte Geldgeber. Veranstaltet wird die Konferenz, die in diesem Jahr unter dem Motto "Copernicus gestaltet" stattfindet, vom Bundesumweltministerium (BMU), dem Bundesverkehrsministerium (BMVI), dem Bundesinnenministerium (BMI), dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) und dem DLR Raumfahrtmanagement
Rita Schwarzelühr-Sutter: "Die Potentiale der Erdbeobachtung mittels Satelliten für die Umweltpolitik sind groß – zum Beispiel für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel, den Schutz von Küstenregionen oder die Überprüfung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsindikatoren. Um die Fernerkundung und ihre Methoden optimal nutzen zu können, fehlen jedoch vielfach noch leistungsfähige Infrastrukturen in den Umweltverwaltungen. Bund und Länder sind aufgerufen, nach gemeinsamen Wegen zu suchen, um die tägliche Arbeit ihrer Institutionen durch die Ergebnisse von Copernicus zu bereichern."
Mit Copernicus hat die Europäische Union in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA und großer deutscher Unterstützung eine eigenständige europäische Infrastruktur geschaffen, um globale Erdbeobachtungsinformationen für umwelt- und sicherheitspolitische Herausforderungen bereitzustellen. Unter dem Dach von Copernicus werden europa- und weltweit Fernerkundungsdaten sowie luft-, see- und bodengestützte Beobachtungsinformationen erzeugt. Zu den Nutzern von Copernicus gehören unter anderem politische Entscheidungsgremien. Die Daten des europäischen Copernicus Erdbeobachtungsprogramm stehen offen zur Verfügung. Die Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission und die Umweltminister der G 7-Staaten haben sich die intensive Nutzung der Satellitenfernerkundung zum Ziel gesetzt. Die 4. UN-Umweltversammlung will 2019 daran anknüpfen.
Der in letzter Zeit zu verzeichnende Zuwachs an sogenannten "Wächtersatelliten" (Sentinels) mit ihren hochempfindlichen Sensoren trägt insbesondere den Belangen der Umweltpolitik Rechnung. Das Monitoring etwa der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, des Klimaschutzplans 2050, die Beobachtung der Luftqualität oder die Befähigung der Küstenregionen, flexibler und schneller auf Umweltveränderungen zu reagieren, sind heute ohne Ergebnisse der Satellitenfernerkundung kaum noch denkbar. Dennoch sind es heute bisher immer noch vorwiegend Pilot- und Forschungsprojekte, an denen sich diese Erkenntnisse festmachen. Die Umweltbeobachtung vor Ort wird dadurch noch nicht ersetzt, aber ergänzt und deutlich verbessert.