Schwefelfreie Kraftstoffe erstmals bundesweit im Angebot

05.05.2000
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 74/00
Thema: Verkehr
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute in Düsseldorf gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Shell AG, Pieter Berkhout, die erste "Schwefelfrei"-Zapfsäule in Nordrhein-Westfalen in Betrieb genommen. Nachdem die Bundesregierung mit ihren Beschlüssen zur steuerlichen Förderung von schwefelarmem sowie schwefelfreiem Benzin und Diesel im August vergangenen Jahres ein Signal zur Einführung umweltfreundlicher Kraftstoffe gesetzt hat, wird nun erstmals ein großes Mineralölunternehmen eine Benzinsorte bundesweit in schwefelfreier Qualität anbieten. Jürgen Trittin begrüßte diesen Schritt als wichtige Voraussetzung für den Einsatz neuer fortschrittlicher Methoden und Abgasnachbehandlungstechniken. "Mit bleifreiem Benzin wurden die Schadstoffemissionen drastisch gesenkt. Die Einführung schwefelfreier Kraftstoffe schafft nun eine weitere Voraussetzung, um den klimaschädlichen Kohlendioxidausstoß des Straßenverkehrs zu senken." Trittin appellierte an die Mineralölunternehmen, dem Beispiel der Shell-AG zu folgen und möglichst rasch schwefelfreie Kraftstoffe flächendeckend anzubieten.

Die Einführung des von der europäischen Kraftstoffrichtlinie für 2005 vorgeschriebenen Schwefel-Grenzwertes von 50 ppm (schwefelarm) wird ab dem 1. Novemeber 2001 steuerlich gefördert. Auf alle Kraftstoffe, die einen höheren Schwefelgrenzwert als 50 ppm (parts per million) aufweisen, wird dann ein zusätzlicher Aufschlag auf die Mineralölsteuer von 3 Pfennig/Liter erhoben. Für den Autofahrer wird diese Erhöhung jedoch nicht zu zusätzlichen steuerlichen Belastungen führen, weil davon auszugehen ist, dass ihm ab diesem Zeitpunkt der neue, steuerlich begünstigte Kraftstoff flächendeckend zur Verfügung steht. In einer zweiten Stufe ab Januar 2003 soll dann der gleiche steuerliche Anreiz für schwefelfreie Kraftstoffe (weniger als 10 ppm Schwefelgehalt) gegenüber schwefelarmen Kraftstoffen greifen. Damit übernimmt Deutschland eine Vorreiterrolle in Europa.

Da schwefelarme und schwefelfreie Kraftstoffe ohne technische Umrüstung der Fahrzeuge - ob Diesel oder Benziner - benutzt werden können, führt ihr Einsatz zu einer deutlichen Senkung der Schadstoffemissionen aller Fahrzeuge. Die neuen Kraftstoffe ermöglichen zudem den optimalen Einsatz neuer Motoren und Abgasnachbehandlungstechniken, die erhebliche Verbrauchssenkungen mit sich bringen. Schon in Verbindung mit den schwefelarmen Kraftstoffen wird die Umstellung der Kfz-Flotte auf diese neuen Techniken dazu führen, dass der Ausstoß von Rußpartikeln, trotz prognostizierten Verkehrswachstums, zwischen zwischen 2000 und 2010 um 62 Prozent, der Ausstoß von Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen um jeweils 55 Prozent zurückgeht. Schwefelfreie Kraftstoffe führen darüber hinaus bei Katalysatorenfahrzeugen sofort zu einer weiteren Minderung der Stickoxide und Kohlenwasserstoffe in den Städten um 15 Prozent sowie der Partikelemissionen um mindestens 5 Prozent.

05.05.2000 | Pressemitteilung 74/00 | Verkehr
https://www.bmuv.de/PM822
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