Bundesumweltministerin zeichnet neun Preisträger des 6. Deutschen Kältepreis aus
Die Preisträger für den Deutschen Kältepreis 2018 stehen fest. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat auf den Berliner Energietagen heute die mit insgesamt über 50.000 Euro dotierten Preise an neun Preisträger übergeben. Im Mittelpunkt standen technische Innovation, Energieeffizienz und Digitalisierung bei Kühlprozessen. Der Deutsche Kältepreis wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative bereits zum sechsten Mal verliehen. Schulze: "Die Preisträger beweisen, dass Kältetechnik effizient und umweltfreundlich gestaltet werden kann. In der Klima- und Kältetechnik stecken enorme Klimaschutzpotenziale – nicht nur technisch, sondern auch, weil es hier so viele Anlagen und Geräte gibt."
In Deutschland gibt es mehr als 120 Millionen Kälte- und Klimaanlagen. Energieverbrauch und Kältemittelverluste verursachen Treibhausgasemissionen, die jährlich knapp 60 Millionen Tonnen CO2 entsprechen und das Klima damit erheblich belasten. Um ihren Energieverbrauch und die schädlichen Kältemittelverluste zu senken, prämiert das Bundesumweltministerium besonders emissionsarme und zukunftsweisende Entwicklungen in der Kälte- und Klimatechnik mit dem Deutschen Kältepreis.
Unternehmen und Privatpersonen konnten diesmal ihre Beiträge in den drei Kategorien des Wettbewerbs "Kälte- oder klimatechnische Innovation", "Energieeffiziente Kälte- und Klimaanlagen mit indirekter Kühlung" und "Intelligentes Monitoring von Kälte- und Klimaanlagen" einreichen. Das Bundesumweltministerium vergibt pro Kategorie drei Preise, die aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) finanziert werden und jeweils mit 10.000, 5.000 und 2.500 Euro dotiert sind. Die Preisträger investieren die Preisgelder wieder in ihre Klimaschutz-Projekte und vermeiden so weitere Treibhausgasemissionen.
Die Gewinner in den drei Kategorien
Kategorie 1: Kälte- oder klimatechnische Innovation
- Die Epta Deutschland GmbH (Mannheim) hat in dem Projekt "Ganzjährige Effizienzsteigerung einer transkritischen CO2-Anlage" ein Kühlsystem entwickelt, das das umweltfreundliche Kältemittel CO2 mit geringerem Druck und damit energieeffizienter nutzbar macht, als herkömmliche Kälteanlagen. So wird rund 17 Prozent Energie eingespart, außerdem werden Leistungsspitzen abgebaut. Auch ökonomisch ist das System ein Gewinn: eine Amortisation kann in weniger als drei Jahren erreicht werden.
- EAW Anlagenbau GmbH (Westenfeld), Wasser/Lithiumbromid-Absorptionskälteanlage
- Bitzer Kühlmaschinen GmbH (Sindelfingen), Intelligenter Ecoline+ Kältemittelverdichter für CO2
Kategorie 2: Energieeffiziente Kälte- und Klimaanlagen mit indirekter Kühlung
- Die Menerga GmbH (Mühlheim an der Ruhr) hat in dem Projekt "Hybride adiabate Verdunstungskühlung" ein System entwickelt, das die energieeffiziente sogenannte adiabate Kühlung ohne den Einsatz zusätzlicher Kompressionskälteanlagen ermöglicht. Dafür wurde eine zweite Kühlstufe ergänzt, die die Spitzenlasten an heißen und schwülen Tagen abfangen kann. So können Gebäude auch ganz ohne Kompressionskälteanlagen klimatisiert werden.
- Viessmann Kühlsysteme GmbH (Allendorf, Eder), ESyCool Green – Nachhaltiges Integralsystem
- Cool Expert GmbH (Allendorf, Eder), Integrales Kälte- und Wärmepumpensystem (natürliche Kältemittel)
Kategorie 3: Intelligentes Monitoring von Kälte- und Klimaanlagen
- Die CoolTool Technology GmbH (Duisburg) hat mit dem "CoolTool-Monitoring-System" ein einfaches, interaktives Überwachungssystem entwickelt, das thermodynamische Berechnungen im laufenden Betrieb durchführt. Das System erkennt und meldet beispielsweise Mängel und Defekte im Kälteprozess, lange bevor Temperaturen in Kühlräumen ansteigen. So lassen sich mit geringem Aufwand Ferndiagnosen erstellen und Servicemaßnahmen planen und auch der Anlagenbetrieb kann optimiert werden.
- Aldi Süd Dienstleistungs- GmbH & Co. oHG (Mühlheim an der Ruhr), Intelligentes Monitoring der Verbundkälteanlagen bei Aldi Süd
- Daikin Airconditioning Germany GmbH (Unterhaching), Fernanalysetool für Daikin Kälte- und Klimasysteme