Neuer gemeinsamer Förderfonds von EU, IFC und Deutschland eingerichtet
Deutschland, die Weltbank-Tochter International Finance Corporation (IFC) und die EU haben in Washington Vereinbarungen zur Förderung der Energieeffizienz in der Ukraine unterzeichnet. Damit soll die ukrainische Regierung bei ihren Bemühungen unterstützt werden, den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor zu senken. Den neu eingerichteten Multigeberfonds mit zunächst bis zu 53 Millionen Euro Fördermitteln von der EU (43 Millionen Euro) und Deutschland (10 Millionen Euro) wird die IFC verwalten. Von der ukrainischen Regierung neu aufgelegte Programme des ukrainischen Energieeffizienzfonds (EEF) werden mit Mitteln aus diesem Fonds kofinanziert. Hierbei erhalten Wohnungseigentümergemeinschaften Zuschüsse für die energieeffiziente Sanierung von Mehrfamilienhäusern. Die Gründung des EEF wurde wesentlich vom Bundesumweltministerium und der EU unterstützt.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Energieeffizienz ist eine Investition in die Zukunft: Sie fördert Sicherheit und Widerstandsfähigkeit, schafft Arbeitsplätze und verbessert die Umwelt. Aus diesem Grund unterstützen wir die Einrichtung eines Energieeffizienzfonds in der Ukraine, der gleichzeitig das Staatsbudget entlastet, indem eingesparte Energiesubventionen in weitere Energieeffizienzmaßnahmen investiert werden."
Johannes Hahn, EU-Kommissar für Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen: "Wir sind sehr erfreut, dass wir in der Ukraine Energieeffizienzmaßnahmen in Häusern fördern können, die sich unmittelbar auf den Alltag der Bürgerinnen und Bürger auswirken und die lokale Wirtschaft ankurbeln. Es freut mich, dass wir mit der IFC einen erfahrenen Partner an unserer Seite haben, der dieses Programm mit der ukrainischen Regierung effizient umsetzen kann."
Philippe Le Houérou, Geschäftsführer der IFC: "Der Klimawandel ist eine globale Bedrohung, der man mit erheblichen Investitionen begegnen muss. Diese Partnerschaft ermöglicht es uns, öffentliche Gelder zu nutzen, um Ressourcen des privaten Sektors zusätzlich zu mobilisieren und damit klimafreundliche und energieeffiziente Investitionen in der Ukraine zu stärken."
Oleksander Danylyuk, Finanzminister der Ukraine: "Heute haben wir ein wichtiges Vorhaben auf den Weg gebracht. Es wird eines der Hauptinstrumente sein, um Energieeffizienz zu erreichen. Dieses neue Projekt unterstützt die Ukraine auf dem Weg zu einem moderneren Energieverbrauch und Berechnungsmethoden. Im Rahmen des Projektes werden zudem Arbeitsplätze geschaffen – bis zu 75.000 neue Stellen wird es im Bereich des Ingenieurs- und Bauwesens, der Energiedienstleistungen und der Energiewirtschaft geben."
Der Wohnungsbestand der Ukraine ist einer der größten Europas, jedoch mit vielen alten, ineffizienten und schlecht gedämmten Gebäuden, die einen Wärmeverlust von bis zu 50 Prozent aufweisen. Zudem wird Energie in der Ukraine stark subventioniert. Der Beitrag der EU ist Teil eines umfassenden Förderprogramms für Energieeffizienz in der Ukraine (EE4U), das im vergangenen Jahr von der Europäischen Kommission verabschiedet wurde. Die Fördersumme dieses EU-Programms beläuft sich derzeit auf 50 Millionen Euro. Sie erstreckt sich zusätzlich auf technische Unterstützung für die Einführung moderner Energieeffizienz-Standards und -Bestimmungen.
Die IFC unterstützt über das Programm für Finanzen, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationen (FCI GP) der Weltbankgruppe bei der Einrichtung und Verwaltung des Fonds, bei der Zuteilung der Zuschüsse durch Finanzinstitutionen und bei Eingriffen in den Markt, die die Nachfrage nach energieeffizienter Sanierung steigern.
Durch die Internationale Klimaschutzinitiative fördert das Bundesumweltministerium den Kapazitätsaufbau und die Anpassung des EEF und dessen Programme an die Subventionsreform mit 5 Millionen Euro. Die Weltbank und Polen leisten zusätzliche technische Hilfe.
Über die IFC
Die IFC gehört zur Weltbankgruppe und ist die größte globale Entwicklungsinstitution mit Fokus auf den Privatsektor in Schwellenmärkten. In Zusammenarbeit mit mehr als 2.000 Unternehmen weltweit eröffnen wir mit unserem Kapital, unserer Erfahrung und unserem Einfluss Märkte und Chancen in den schwierigsten Regionen der Welt. Im Geschäftsjahr 2017 stellten wir mit Unterstützung des Privatsektors die Rekordsumme von 19,3 Milliarden US-Dollar an langfristiger Finanzierung für Entwicklungsländer im Kampf gegen Armut und zur Förderung des allgemeinen Wohlstands bereit.