Der Transfer von Wissen und der Aufbau eines weltweiten Expertennetzwerks stehen im Mittelpunkt des Stipendienprogramms der Alexander von Humboldt-Stiftung, das aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministerium (BMUB) gefördert wird. 2017 konnten 19 Nachwuchsforscherinnen und -forscher ein Jahr lang an deutschen Gastinstitutionen zu Klima- und Ressourcenschutz forschen. Die Ergebnisse sind oft von praktischer Relevanz für die Entwicklungs- und Schwellenländer, aus denen die Teilnehmenden kommen. Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMUB, Rita Schwarzelühr-Sutter, hat heute den Jahrgang 2017/2018 der internationalen Klimaschutzstipendiaten im BMUB empfangen.
Schwarzelühr-Sutter: "Mit diesem Programm können wir deutsches Knowhow auf wissenschaftlicher Ebene weitergeben. Solche Netzwerke sind wichtiger denn je, um die Welt gemeinsam nachhaltiger und gerechter zu gestalten. Die entsendenden Staaten bekommen so auch konkrete Optionen für klimapolitisches und ressourcenschutzorientiertes Handeln."
Eine Stipendiatin aus Kamerun hatte 2017 beispielsweise an der Universität Trier an einem Klimaaktionsplan für verschiedene westafrikanische Staaten gearbeitet. Eine indische Verfahrenstechnikerin untersuchte am Clausthaler Umwelttechnik-Institut die Übertragbarkeit deutscher Abfallbehandlungsmethoden auf ihr Heimatland.
Dem aktuellen Jahrgang des Klimastipendienprogrammes gehören Nachwuchskräfte aus Ägypten, Äthiopien, Bangladesch, China, Ghana, Indien, Iran, Kamerun, Kenia, Kolumbien, Nigeria, Südafrika und Vietnam an. Unter den Stipendiaten des siebten Jahrgangs sind neben Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen auch Fachleute aus Ministerien und Regierungsstellen, die innovative Vorhaben verfolgen. Sie bleiben bis Februar 2018. Der achte Jahrgang der Stipendiatinnen und Stipendiaten beginnt den Forschungsaufenthalt in Deutschland voraussichtlich im März 2018.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt seit 2010 internationale Klima- und Ressourcenschutzstipendien an Nachwuchsführungskräfte aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Stiftung organisiert das Programm, Kooperationspartner sind: der Bundesverband der Deutschen Industrie, das Centre for International Postgraduate Studies of Environmental Management der TU Dresden, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit sowie die Renewables Academy, Berlin.
Jährlich werden bis zu zwanzig Stipendiatinnen und Stipendiaten gefördert. Während ihres einjährigen Deutschlandaufenthaltes führen sie an deutschen Universitäten oder bei anderen geeigneten Institutionen ein Projekt im Bereich Klima- oder Ressourcenschutz durch. Ziel ist der Austausch von Wissen, Methoden und Techniken. Das Stipendienprogramm fördert somit ein internationales Netzwerk für deutsche und ausländische Fachleute, in dem diese langfristig zu Fragen des Klima- und Umweltschutzes sowie zur Anpassung an den Klimawandel zusammenarbeiten können.