Das Bundeskabinett hat heute in Bonn einem Vorschlag von Bundesumweltminister Jürgen Trittin zugestimmt, sich um die Ansiedlung einer weiteren internationalen Umweltinstitution in der Bundesstadt zu bemühen. Danach wird sich die Bundesrepublik um den künftigen Sitz des Sekretariats der Konvention über Persistente Organische Schadstoffe (Persistent Organic Pollutants -- POPs) bewerben.
Das Sekretariat mit seinen rund 25 Beschäftigten hat die Aufgabe, die Vertragsstaaten der POP-Konvention bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen aus der Konvention zu unterstützen. Ziel der Konvention ist das weltweite Verbot von zwölf besonders gefährlichen Chemikalien, darunter DDT, PCB und Dioxine. Gemeinsam ist diesen Stoffen, dass sie bereits in geringen Dosen Mensch und Umwelt schwerwiegend schädigen können. Vielfach machen sich diese Schädigungen nur schleichend bemerkbar. Da sich diese Chemikalien weltweit ausbreiten, ist ein gemeinsames Handeln der Staaten über nationale Grenzen hinweg erforderlich. Die in der Konvention angestrebten Verbote und Grenzwerte werden in Deutschland schon seit Jahren erfüllt. Voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres soll die Konvention verabschiedet werden.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Die Bundesregierung unterstreicht mit ihrer Bewerbung ihr hohes Interesse und Engagement für internationale Umwelt- und Gesundheitsfragen. Die Ansiedlung des POP-Sekretariats in Bonn wäre ein weiterer Schritt zum Ausbau der Bundesstadt als internationales Zentrum in den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Entwicklung. Ich werde mich weiter für Bonn engagieren und für die Ansiedlung weiterer internationaler Organisationen in der Bundesstadt einsetzen." Bereits im Januar hatte sich die Bundesregierung auch für die Ansiedlung des Sekretariats des Rotterdamer Übereinkommens zum Schutz von Mensch und Umwelt vor gefährlichen Chemikalien (PIC) ausgesprochen.