Weltklimakonferenz in Bonn macht Fortschritte bei der Umsetzung des Pariser Abkommens

18.11.2017
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 362/17
Thema: Internationales
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018
Die Weltklimakonferenz in Bonn ist heute nach einer langen Verhandlungsnacht erfolgreich zu Ende gegangen. Die 197 Vertragsparteien erzielten wichtige Fortschritte bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens.

Die Weltklimakonferenz in Bonn ist heute nach einer langen Verhandlungsnacht erfolgreich zu Ende gegangen. Die 197 Vertragsparteien erzielten wichtige Fortschritte bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens. Der sogenannte Talanoa-Dialog soll im Laufe des nächsten Jahres die Staatengemeinschaft zu ambitioniertem Handeln ermutigen, um die globale Klimaschutzlücke zu schließen.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Wir haben in Bonn große Fortschritte gemacht, und zwar beim Verhandeln und beim Handeln. Damit hat die Konferenz die Erwartungen voll erfüllt. Uns ist ein wichtiger Zwischenschritt gelungen auf dem Weg zur Konferenz in Kattowitz in einem Jahr, wo die Umsetzungsregeln von Paris beschlossen werden sollen. Bonn war auch die erste Weltklimakonferenz nach dem angekündigten Rückzug der Trump-Regierung aus dem Pariser Klimaabkommen. Von Bonn geht das starke Signal aus, dass die Welt zusammensteht und sich beim Klimaschutz nicht aufhalten lässt."

Ein wesentliches Ergebnis der Konferenz ist der sogenannte Talanoa-Dialog. Talanoa ist ein fidschianischer Begriff für einen Austausch mit allen Beteiligten. Da die aktuellen Klimaziele unter dem Pariser Abkommen in der Summe noch nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, wurde bereits in Paris vereinbart, dass die Staatengemeinschaft mit der Zeit immer ehrgeiziger werden muss. Der Probelauf für diesen Ambitionsmechanismus ist der Talanoa Dialog. Unter Führung von Fidschi und Polen soll er im Laufe des nächsten Jahres Beiträge aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenfassen. Ergebnis wird eine Bestandsaufnahme sein, die die Vertragsstaaten zu ehrgeizigerem Handeln motivieren soll, um die globale Klimaschutzlücke zu schließen. Wichtige Fortschritte gab es auch beim sogenannten Regelbuch, also den Ausführungsbestimmungen für das Pariser Abkommen. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie die Staaten ihre Treibhausgasemissionen messen und darüber berichten. In Bonn wurden zu allen Fragen Texte entwickelt, die bis zur Weltklimakonferenz in Kattowitz 2018 schlussverhandelt werden können.

Gleichberechtigt neben den Verhandlungen wurde in Bonn die sogenannte Umsetzungsagenda vorangetrieben: In vielen hundert Veranstaltungen präsentierten Staaten, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Klimaschutzlösungen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Ein Beispiel für die Fortschritte jenseits der Verhandlungen ist die sogenannte NDC-Partnerschaft, die Entwicklungsländern bei der Aufstellung von nationalen Klimaschutzstrategien hilft. Die Partnerschaft hat ihre Arbeit in Bonn deutlich ausgebaut.

Deutschland war technischer Gastgeber der Konferenz, die unter der Präsidentschaft von Fidschi stattfand. Die Bonner Weltklimakonferenz war die größte zwischenstaatliche Konferenz, die es je in Deutschland gegeben hat. In den zwei Konferenzwochen waren insgesamt 22.000 Teilnehmer anwesend, dazu mehr als 4500 Helferinnen und Helfer.

Hendricks: "Bonn hat sich als hervorragender Gastgeber präsentiert. Diese Konferenz hat Bonn als Standort für internationale Organisationen und Konferenzen gestärkt. Wir haben hier in Bonn Standards setzten können. Unser Konzept "eine Konferenz, zwei Zonen" ist voll aufgegangen. Sowohl die Bula Zone mit den Verhandlungen als auch die Bonn Zone mit den Umsetzungsbeispielen waren gut besucht. Ich bin sicher, dass dieser Zweiklang aus Verhandeln und Handeln bei künftigen Klimakonferenzen Schule machen wird."

18.11.2017 | Pressemitteilung Nr. 362/17 | Internationales
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