Im November blickt die Welt nach Bonn. Unter der Präsidentschaft der Republik Fidschi und mit Unterstützung des Bundes und der Landesregierung Nordrhein-Westfalen findet die Weltklimakonferenz COP 23 in Bonn statt. Über 20.000 internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Diplomatie, Politik und Zivilgesellschaft werden hierzu erwartet. Nordrhein-Westfalen nimmt die Klimakonferenz vom 6. bis 17. November 2017 zum Anlass, der Welt erfolgreiche und vielversprechende Ansätze, Wege und Ziele des Klimaschutzes sowie der Klimaanpassung vorzustellen.
Das Bundesumweltministerium und die Landesregierung laden akkreditierte Journalisten, Delegierte und Nichtregierungsorganisationen unter anderem zu einem Exkursionsprogramm ein. Die EnergieAgentur.NRW hat 18 Exkursionen mit insgesamt 36 Projekten konzipiert, die Klimaschutz-Lösungen "made in NRW" zeigen: Wie sieht das urbane Leben der Zukunft aus? Wie funktioniert die Verkehrswende im Lieferverkehr? Wie kann die Aluminiumproduktion die Energiewende unterstützen? Und wie lassen sich Emissionen aus den Hochöfen der Stahlindustrie nicht nur vermeiden, sondern auch in andere Produkte umwandeln?
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Bei der Weltklimakonferenz in Bonn geht es nicht nur ums Verhandeln, sondern auch ums Handeln. Für den Klimaschutz ist es entscheidend, dass sich gute Ideen weltweit verbreiten. In Deutschland und gerade auch im Energieland Nordrhein-Westfalen gibt es bereits viele überzeugende Konzepte und Projekte, die auch international Schule machen werden. Denn Klimaschutz ist auch ökonomisch eine Erfolgsstrategie."
"Nordrhein-Westfalen ist auch global gesehen eine der leistungsfähigsten Energieregionen. Hier ist es längst Tradition, Lösungen für Energieeffizienz und Klimaschutz zu erdenken und umzusetzen. In Nordrhein-Westfalen sind auf besondere Weise Kompetenzen der Forschung, Entwicklung und praktischen Anwendung konzentriert. Davon kann der Klimaschutz weltweit profitieren. Die Tage der Weltklimakonferenz wollen und werden wir nutzen, um genau dafür zu werben", so Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, zum Rahmenprogramm. "Die Ziele sind sorgfältig ausgewählt und bieten einen Überblick über die Leistungsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Forschungs- und Entwicklungslandschaft. Zudem vermittelt jede Exkursion einen Einblick in die Kultur und Geschichte unseres Landes", so Ministerpräsident Laschet.
Die Exkursionen führen unter anderem nach Dortmund (innovatives Bauen und Wohnen), Köln (Klimaschutzsiedlung und Energieforschung), Bottrop (Innovation City), Erkrath und Remscheid (effiziente Heiztechnik), zur Klimakommune Saerbeck (dezentrale Versorgung aus regenerativen Quellen), nach Lindlar (Entsorgung und Wertstoffkreislauf), Finnentrop (Wasserkraft), Aachen (zukunftsfähige Mobilitätskonzepte, E-Mobilität) und Düsseldorf (effiziente Kraftwerkstechnologie). Die Exkursionen werden von Ingenieuren und Beratern der EnergieAgentur.NRW sowie der KlimaExpo.NRW als Teil eines Expertenteams begleitet.
Zusätzlich zu den Exkursionen lädt das Land Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW und dem Wuppertal Institut vom 6. bis 9. November und vom 13. bis 17. November zur "NRW Climate Lounge" in den Post Tower in Bonn: Immer zwischen 17 und 19 Uhr soll es ein Update zum Konferenzverlauf geben. Mit NRW-Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sowie internationalen Gästen wird dort zudem über aktuelle Klimaschutzthemen diskutiert – von der internationalen Klimadiplomatie bis hin zu kommunalen Leuchtturmprojekten wie der klimaverträglichen Stadtentwicklung gleich vor der Haustür. Zum Abschluss der COP 23 wird die „NRW Climate Lounge“ eine erste Bewertung der Ergebnisse von Bonn vornehmen.
Zudem findet am 10. November im Rahmen des NRW-Programms eine internationale Fachkonferenz zum Thema "Klimaschutz in der Industrie" statt. Die Konferenz wird ebenfalls vom Land Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW und dem Wuppertal Institut ausgerichtet. Thematisiert wird die Rolle von Nordrhein-Westfalen als Vorreiter bei der klimaverträglichen Gestaltung energieintensiver Grundstoffproduktion. In diesem Bereich kann das bevölkerungsreichste Bundesland auf eine drei Jahrzehnte lange Erfahrung zurückgreifen. Seit 1990 sind die CO2-Emissionen dank vielfältiger Energieeffizienzmaßnahmen um mehr als 30 Prozent zurückgegangen.
Unter dem Titel "Mensch und Klimaschutz – wie wollen wir morgen leben" stellt sich das Land Nordrhein-Westfalen am 14. November in Bonn einen ganzen Nachmittag lang vor. Die interaktive Präsentation im Talanoa Space – "Talanoa" ist fidschianisch und bedeutet "Geschichten erzählen" – in der Bonn Zone richtet sich ausschließlich an die akkreditierten Teilnehmer der COP 23, Delegierte aus Verhandlungsstaaten, Nicht-Regierungs-Organisatoren (NGO) und Journalisten. Die Themen beim "NRW@Talaona Space" sind nachhaltig wirtschaftende Schülergenossenschaften, Klimaschutz und Migration, internationale kommunale Klimapartnerschaften und Energieeinsparung sowie das Thema Nutzerverhalten. Als Beispiel dafür stellt die "EnergieAgentur.NRW" ihr Projekt "missionE" vor, das Unternehmen und Verwaltungen beim Energiesparen hilft.