Bundesumweltministerin Barbara Hendricks im Gespräch mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore
Heute Abend findet in Berlin die Vorpremiere des Films "Immer noch eine unbequeme Wahrheit – unsere Zeit läuft" des ehemaligen US-Vizepräsidenten und Filmemachers Al Gore statt. Anschließend diskutiert Bundesumweltministerin Barbara Hendricks mit Al Gore, dem Filmemacher und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke und WWF-Vorstand Eberhard Brandes über den Kampf gegen den Klimawandel. Der Regisseur Volker Schlöndorff wird zudem über das Thema Film und Verantwortung reden.
Hendricks: "Seit 2014 haben wir drei Temperaturrekorde in Folge registriert – das gab es noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Seit den 1960er Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige. Und für das laufende Jahrzehnt deutet alles darauf hin, dass es wieder einen neuen Höchststand geben wird. Auch Deutschland muss sich auf die Konsequenzen des Klimawandels einstellen.
Zur Wahrheit, um die es ja auch im zweiten Film von Al Gore geht, gehört, dass wir Dinge nicht weiter auf die lange Bank schieben können. Das bedeutet: Wir müssen weg von Öl, Kohle und fossilem Gas bis zur Mitte des Jahrhunderts. In Deutschland werden wir dazu im nächsten Jahr einen Pfad für den schrittweisen und sozialverträglichen Ausstieg aus der Kohleverstromung verabreden.
Das zweite große Thema ist der Abschied vom Öl im Verkehrssektor. In Deutschland hat der Verkehr seit 1990 nichts zur Minderung der Treibhausgase beigetragen. Aktuelle Zahlen deuten darauf hin, dass die Treibhausgase aus dem Verkehr in diesem Jahr sogar steigen werden. Das ist das vollständige Versagen der Verkehrspolitik beim Klimaschutz. Darum brauchen wir jetzt schnell eine echte Verkehrswende."