Bundesumweltministerium fördert Geothermieanlage zur Heizung des Elefantenhauses im Zoo Wilhelma
Die Landeshauptstadt Stuttgart (Baden-Württemberg) plant, in der Nähe des Stuttgarter Zoos "Wilhelma" eine Geothermieanlage in den neu zu errichtenden Rosensteintunnel zu implementieren. Damit sollen geothermische Wärme und die Abwärme des Straßenverkehrs zum Beheizen eines neu zu errichtenden Gebäudes (zum Beispiel Elefantenhaus) in unmittelbarer Nähe genutzt werden. Gleichzeitig soll die Tunnelbetriebstechnik mit dem System gekühlt werden. Den Zuwendungsbescheid über knapp 270.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm hat die Kommune heute von der Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter erhalten.
Tunnelbauwerke haben auf Grund ihrer großen erdberührenden Flächen ein hohes geothermisches Potenzial, das für Wärme- und Kältezwecke genutzt werden kann. Übertragen wird die Wärme über neuartige, von einer Wärmetauscherflüssigkeit durchflossene Rohre, die in einem Teil des Tunnels zwischen dessen Innen- und der Außenschale verlegt werden. Die Wärmetauscherflüssigkeit gibt die in Erde und Tunnelluft enthaltene Wärme über eine Wärmepumpe in das Heizsystem ab. (Bemerkung: Die Abkühlung im Tunnel ist gering.)
Der jährliche Wärmebedarf für das Elefantenhaus wird mit 1.382 Megawattstunden und der jährliche Strombedarf für die Kühlung der Tunnelbetriebstechnik mit 219 Megawattstunden prognostiziert. Die zu erwartende CO2-Minderung durch die Versorgung des neuen Gebäudes (Elefantenhaus) und die Eigenversorgung des Tunnels beträgt jährlich insgesamt 201 Tonnen CO2. Das sind rund die Hälfte der Gesamtemissionen.
Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.